Hamminkeln. Der Marienthaler Martinsmarkt lockt die Gäste weit über die Stadtgrenze hinaus ins Klosterdorf. Denn es gibt edle Dinge und Köstlichkeiten.
Klein aber fein – das ist auch in diesem Jahr wieder die Devise des Marienthaler Martinsmarktes gewesen. Und längst nicht nur Hamminkelner zog es trotz teilweise unbeständigem Wetter am Wochenende in das Klosterdorf: Die Besucher kamen aus dem gesamten Ruhrgebiet, um an rund 50 Holzhäuschen-Ständen hochwertige Handwerkskunst zu erwerben, regionale Köstlichkeiten zu genießen oder einfach nur die gemütliche Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Oder gegen Abend den stimmungsvollen Höhepunkt zu erleben – den Rundgang der Nachtwächter, die unter der musikalischen Leitung von Hans van Triel mit ihren Liedern den Abend einläuteten.
Der Martinsmarkt geht auf eine alte Tradition zurück: Früher kamen die Bauern der Gegend Anfang November zum Kloster, um erst ihre Pacht zu bezahlen und dann ein großes Fest zu feiern. Daran wird seit nunmehr über zwanzig Jahren wieder angeknüpft. Noch ganz wie früher ging es bei Andreas Horstick aus Bocholt zu. Er hatte wie jedes Jahr seine kleine Schmiede aufgebaut. Hier fand man einen rustikalen Leuchter für den Garten, und wer nicht wusste, wie ein Schmied arbeitet, erhielt Anschauungsunterricht: Holstick schwang vor Ort den Schmiedehammer und fertigte das eine oder andere Stück zum Mitnehmen. Der Schmied ist immer wieder begeistert vom interessierten Marienthaler Publikum.
Griebenschmalz von Gans und Wildschwein
Wegen des angenehmen Publikums kommt auch Hans-Josef Thoenes aus Hünxe jedes Jahr wieder. Er ist auf Wilddelikatessen spezialisiert. Seine Wildbratwurst konnte man gleich am Stand probieren. In diesem Jahr hatte Thoenes etwas Neues mitgebracht: Griebenschmalz von Gans und Wildschwein. Wer etwas Leckeres essen wollte, hatte die Qual der Wahl. Der Marienthaler Gasthof etwa lockte mit Grünkohleintopf, Kartoffelpuffern, Schmörkes und Champignons mit Kräuterquark. Etwas Neues im Angebot hatte auch die Marienthaler Imkerei Sondermann: Neben Honig, Bienenwachskerzen oder Honigwein bot sie nachhaltig aus Wachs hergestellte Frischhaltetücher an. Sie ersetzen die Plastikfolie und sind ewig haltbar.
Wer schon Weihnachtsgeschenke suchte, wurde garantiert fündig – bei Filzhüten in allen Farben, bunten Seiden- oder Kaschmirschals. Und Familie Rasim aus Ringenberg hatte neben praktischen Kuschel-Socken aus Alpaka auch so manches schicke Teil aus der edlen Wolle der Anden-Tiere im Angebot. Auch handgefertigten Schmuck gab es in allen Preislagen und aus den verschiedensten Materialien, so aus leuchtend hellblauem Larimar-Stein, den Annette Braam aus Kempen aus der Dominikanischen Republik importiert und zu Anhängern, Ketten oder Ringen verarbeitet.
Vor allem für Kinder ein Erlebnis war auch in diesem Jahr wieder die Jurte der Jugendarbeit Marienthal. Groß und Klein nahm auf Strohballen Platz, rund um ein Feuer in einem großen Kessel. Darin wurde dann Stockbrot gebacken und gleich gegessen. Die Spendensammlung kommt der Jugendarbeit zugute.