Wesel.. Welche Vorteile bringt die Europäische Union? Martin Babilas, Vorstandsvorsitzender der Altana AG, diskutiert mit rund 50 Schülern in Wesel.
„Was haben sie persönlich für Vorteile von Europa?“, fragt Martin Babilas in die Runde. Der Vorstandsvorsitzende der Altana AG steht in einem Seminarraum am Berufskolleg Wesel vor einer Leinwand, rund 50 Schüler schauen ihn an. Ein junger Mann traut sich: „Man kann frei reisen“, sagt er. Eine Mitschülerin ergänzt: „Man kann überall mit dem Euro zahlen“. Dem stimmt Babilas zu. Und präsentiert per Klick auf der Leinwand noch weitere Vorteile, die die offenen Grenzen innerhalb der Europäischen Union (EU) mit sich bringen.
Europawahl am 26. Mai
„Unternehmer für Europa“ heißt das Projekt der Industrie- und Handelskammer (IHK), das an diesem Dienstagmorgen auch am Weseler Berufskolleg stattfindet. Unternehmer aus unterschiedlichen Bereichen diskutieren mit Schülern an Berufskollegs über die Vorteile der EU und die anstehende Europawahl am 26. Mai.
„Ich bin überzeugter Europäer. Europa ist eine Herzensangelegenheit für mich. Die Europawahl im Mai ist deswegen ein wichtiger Termin in meinem Kalender“, erklärt Babilas den jungen Zuhörern.
Was reizt ihn denn nun an der EU? „Da gibt es zum Beispiel den Frieden“, sagt er. Seit 70 Jahren kommen die Länder innerhalb der EU ohne einen Krieg aus. „Und der Wohlstand“, ergänzt er und erklärt, dass die Mitgliedsstaaten fairen und offenen Handel betreiben, auch international.
Probleme durch den Brexit
An Beispielen zeigt Babilas auch auf, welche Möglichkeiten für Unternehmen zustande kommen. Der weltweit agierende Chemiekonzern Altana profitiert von den Vorteilen, die offene Grenzen und ein geregelter Binnenmarkt bieten. Rund 50 Produktionsstandorte weltweit kann die Firma vorweisen, knapp 40 Prozent des Umsatzes wird in Europa erwirtschaftet. „Der Großteil unserer Produkte wird in Deutschland hergestellt“, erklärt er.
Um zu verdeutlichen, was geschlossene Grenzen für den Handel bedeuten, führt er das prominente Thema des Brexits an. „Auf Großbritannien wartet ein sehr hoher bürokratischer Aufwand, zum Beispiel beim grenzüberschreitendem Handel“, sagt Babilas.
Altana selber hat eine Produktionsstätte in der Nähe von Manchester, die Vorbereitungen für den Fall eines ungeregelten Austritts laufen seit Monaten auf Hochtouren. „Das ist ein Riesenaufwand, der ganze Stäbe von Personal beschäftigt“, erklärt er.
Es sind nur einige Beispiele, mit denen Babilas die Schüler zur Wahl ermutigen möchte. „Ich werde hier nicht sagen, wen oder was ihr wählen sollt. Wichtig ist nur: Tut es! Und steht auf und zeigt Rückgrat für Europa“, ermutigt er den Nachwuchs.