Wesel.. Er ist der letzte ehemalige jüdische Weseler, der noch lebt und nach wie vor den Kontakt in seine Heimatstadt hält: Ernest Kolman, 91 Jahre alt, seit 1939 in England zu Hause. Im vergangenen Jahr erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Wesel, jetzt wird im Auftrag der Stadt ein Film über ihn gedreht.


Er ist der letzte ehemalige jüdische Weseler, der noch lebt und nach wie vor den Kontakt in seine Heimatstadt hält: Ernest Kolman, 91 Jahre alt, seit 1939 in England zu Hause. Im vergangenen Jahr erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Wesel, jetzt wird im Auftrag der Stadt ein Film über ihn gedreht.

Mahnmal auf zwei Beinen

Der Mann, der sich selbst mal als eine Art Mahnmal auf zwei Beinen bezeichnet hat, kommt stets zu den Gedenkveranstaltungen an die Pogromnacht am 9. November 1938 nach Wesel. Oft ist er dann auch in Schulen zu Gast, um der jungen Generation von seinen furchtbaren Erlebnissen zu berichten. Seine Eltern wurden in Riga ermordet, seine Schwester überlebte den Holocaust während er selbst mit dem ersten Kindertransport aus Deutschland nach England gebracht wurde.

Der Großteil der Dreharbeiten mit dem Weseler Kameramann Stephan de Leuw hat bereits im vergangenen Jahr in Wesel stattgefunden. Jetzt soll ein Besuch in London folgen, wo Kolman jede Menge alter Schätze hat, die er nicht mit nach Wesel bringen kann.

Für den Schulunterricht

Mit dem Film sollen die Erinnerungen wach gehalten werden. Das Rohmaterial, es handelt sich dabei um mehrstündige Aufzeichnungen, wird dem Stadtarchiv zur Verfügung gestellt. Einiges entstand zum Beispiel am 9. November 2016 in der Hansestadt. Der fertige Film kann im Schulunterricht und zu anderen Anlässen gezeigt werden, handelt es sich doch um ein Stück Weseler Geschichte, die sich nicht wiederholen darf.

Die Stadt hat für den Film rund 6000 Euro bereit gestellt.