Wesel. Anfang Juni übernimmt Globus den Standort in Obrighoven und investiert Millionen. Schon Ende Januar macht die Tankstelle dicht. So geht es weiter.
Die erste Auswirkung der nahenden Übernahme des Real-Standortes an der Rudolf-Diesel-Straße durch die Supermarktkette Globus ist schon sichtbar: Die Tankstellenbetreiber Elfi und Andreas Esser informieren ihre Kunden derzeit darüber, dass sie zum 29. Januar ihre Station schließen werden.
Nach fast 18 Jahren werden die Zapfsäulen nun endgültig stillgelegt, bestätigt Pächter Andreas Esser auf NRZ-Anfrage. Viele Kunden sprechen die Pächter darauf an und bedauern es, dass die Tankstelle schließt. „Das ist traurig, aber wir können es nicht ändern“, sagt Andreas Esser, der eine Reihe seiner Stammkunden schon lange kennt. Das Weseler Ehepaar hat noch eine weitere Tankstelle am Real-Markt in Rhede, der von Edeka übernommen werden soll. Die Pächter gehen davon aus, dass sie dort bleiben können. „Es profitieren ja beide Seiten davon.“ Auch die Tankstelle in Wesel sei gut gelaufen.
Der Real-Nachfolger Globus ist derweil dabei, den Umbau des Marktes und des Außengeländes vorzubereiten. Nach Auskunft des Unternehmens soll der Standort rund acht Monate lang umfangreich saniert werden, erst 2023 eröffnet die neue Globus-Filiale. Die Warenhaus-Kette hat angekündigt, rund 25 Millionen Euro in Wesel zu investieren.
Globus will regionale Produkte anbieten
Mehr Nachrichten aus Wesel und Umland
Energiekosten: Stadtwerke Wesel erhöhen Gaspreise - die Folgen für NeukundenBauprojekt: Kita-Neubau in Wesel-Flüren: Investor ist abgesprungenNachrichten aus Wesel ins Postfach: Den kostenlosen Newsletter abonnierenLesen Sie hier alle Artikel aus Wesel, Hamminkeln, Schermbeck und Hünxe
Bisher ist die Warenhauskette mit Sitz in St. Wendel (Saarland) in der Region noch nicht sehr häufig zu finden. Einer der nächsten von derzeit 51 Standorten ist die Krefelder Filiale, die 2021 in der ehemaligen Real-Markthalle eröffnete. Nach einem vergleichbaren Konzept soll das Haus in Wesel umgebaut werden. In Krefeld gibt es im Globus-Markt eine Bäckerei, eine Metzgerei, ein Restaurant sowie in ersten Linie Lebensmittel in den Regalen.
Dazu bietet der Betreiber einige haushaltsnahe Gebrauchsgüter wie zum Beispiel Drogerieartikel, Haushalts- oder Schreibwaren an. Unter dem Label „Gutes von hier“ werden Produkte regionaler Anbieter aus einem Umkreis von 40 Kilometern verkauft. Ähnliche Pläne hatten Globus-Vertreter im Weseler Stadtrat für den nach dem Umbau 6100 Quadratmeter großen Markt in Obrighoven angekündigt – und auch, dass alle knapp 130 Real-Beschäftigten ein Übernahme-Angebot erhalten werden.
Markthallen-Konzept für Globus-Filiale in Wesel
Einzelheiten für den Standort Rudolf-Diesel-Straße will Globus nach dem Abschluss der Detailplanung bekanntgeben. Das teilt Oliver Krauß für das Unternehmen auf NRZ-Anfrage mit. Globus will nach eigenen Angaben künftig verstärkt auf das Markthallen-Konzept setzen, sich vom klassischen SB-Warenhaus verabschieden. Das erklärte das Unternehmen im vergangenen Jahr. Für Wesel sagt Oliver Krauß: „Wir planen am Standort eine großzügige und moderne Globus-Markthalle mit Fokus auf unsere Stärken Frische und Eigenproduktion. Ergänzt wird unser Sortiment zudem durch Produkte aus der Region, denn wir legen besonderen Wert auf lokale und regionale Partnerschaften.“ Insgesamt wird der Non-Food-Anteil deutlich sinken, auch das hat Globus schon im Vorfeld erklärt.
Fest steht bereits, dass Real das Gebäude zum 31. Mai aufgibt. Der Markt wird laut Real-Pressestelle „mindestens bis zum davor liegenden Wochenende“, also Samstag, 28. Mai, geöffnet bleiben.