Wesel. In Wesel und Umgebung waren nach dem Sturm viele Haushalte ohne Strom. Die Feuerwehren waren vor allem am Abend im Dauereinsatz.
Sturmtief „Zeynep“ hat am Freitagabend in Wesel und Umgebung heftig gewütet, das schlimmste ist aber gegen 22 Uhr überstanden gewesen. Nur vereinzelt mussten die Feuerwehren in der Nacht noch aktiv werden. Kreisweit wurden insgesamt rund 400 Einsätze registriert.
Sturm sorgt im gesamten Kreis Wesel für Verkehrsunfälle
So hatte die Weseler Feuerwehr gegen 21.30 Uhr 38 Einsatzstellen verzeichnet, bis zum Samstagmorgen kamen vier weitere kleine Einsätze hinzu. In Schermbeck sind es am Morgen 30. In Hünxe gab es über die Nacht 32 Einsätze, zwei laufen davon laufen am Samstagmorgen noch. Die Feuerwehr in Hamminkeln hatte bereits am Freitagabend rund 50 Einsätze abgearbeitet, einzelne kamen in der Nacht noch hinzu.
Die Gesamt-Bilanz nach dem Unwetter ist beruhigend: Die größtenteils umgestürzten Bäume haben weder Verletzte gefordert noch große Sachschäden hinterlassen – einzige Ausnahme: Auf einen Einsatzwagen der Schermbecker Feuerwehr war ein Ast gestürzt und hatte dessen Windschutzscheibe zerstört.
Allerdings meldet die Polizei im Zuge des Sturms insgesamt acht Verkehrsunfälle im Kreisgebiet mit einer leicht verletzten Person und einem Sachschaden in Höhe von 9000 Euro. Unter anderem war an der Emmericher Straße in Wesel ein Baum auf ein fahrendes Auto gefallen. Hierbei gab es jedoch keinen Verletzten.
Stromausfälle in Wesel halten bis Samstagmorgen an
Hauptsächlich ging es in allen vier Kommunen um herabgefallene Äste und umgestürzte Bäume, die zum Teil auch in Telefon- und Stromleitungen landeten. In Folge dessen gab und gibt es in mehreren Orten und Ortsteilen Stromausfälle. Rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Energieversorgers Westnetz waren unterwegs, um die Leitungen zu reparieren – ab dem späten Nachmittag waren alle Störungen behoben, so eine Sprecherin.
Außerdem ist sind Schulhof, Sporthalle und Hallenbad in Hamminkeln gesperrt. Wie die Feuerwehr meldet hat der Sturm zwei Fenster an der Sporthalle gelöst, sodass der Bereich derzeit nicht betreten werden darf.
Zug und Straßen: Verkehrsbehinderungen wegen Sturmschäden
Der Zugverkehr auf der rechten Rheinseite war am Samstagmorgen immer noch eingestellt. Davon betroffen sind die Regionalexpress-Linien RE 19 und RE 5, zwischen Dinslaken und Wesel hatte am Freitagabend ein Baum die Oberleitungen blockiert. Auf der Strecke fahren bis auf Weiteres keine Züge. Die Wiederaufnahme des Betriebes wird voraussichtlich im Laufe des Tages erfolgen. Aktuelle Informationen sind unter www.zuginfo.nrw zu finden.
Unterwegs sind hingegen wieder die Busse der Niag. Nach dem Unwetter wurde der Linienverkehr um drei Uhr wieder aufgenommen, wie das Unternehmen mitteilte. Durch Sperrungen, umgestürzte Bäume oder sonstige Probleme könne es jedoch vereinzelt noch zu Verzögerungen oder Ausfällen kommen. „Bitte planen Sie für Ihre Reise entsprechend etwas mehr Zeit ein. Informationen zu einzelnen Fahrten entnehmen Sie bitte der Niag-App“, heißt es vom Verkehrsbetrieb. Ebenso gab es für Autofahrer am Freitagabend zeitweise kein Durchkommen auf der B 70. Zwischen der alten Lackfabrik und dem Molkereiweg lagen mehrere Bäume auf der Straße.
Vermehrtes Einsatzaufkommen seit dem frühen Abend
Nachdem zunächst nur einzelne umgestürzte Bäume aus Hamminkeln und Wesel gemeldet wurden, spitzte sich die Lage zuerst in Hamminkeln zum Abend zu: Gegen 18 Uhr gab es den ersten größeren Einsatz in Brünen: An der Hamminkelner Landstraße sind mehrere Bäume vom Sturm umgeknickt worden, sodass neben dem Brüner Löschzug auch die Einsatzkräfte aus Hamminkeln hier tätig werden mussten.
Seit der Mittagszeit hatte es in Wesel und Umgebung Sturmböen gegeben, ab 15 Uhr hatte die Hansestadt sämtliche öffentlichen Gebäude geschlossen, darunter auch das Bühnenhaus, wo deswegen das Klassik-Konzert „Engel und Dämonen“ abgesagt wurde. Ebenso bleibt der Rundweg am Auesee gesperrt, der schon am Donnerstag unter dem Sturmtief Ylenia gelitten hatte. Bis zum Abend galt eine Unwetterwarnung, mittlerweile wurde die Warnstufe herabgesenkt.
Für den Samstag gilt zunächst weiterhin eine amtliche Warnung vor Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 70 Kilometern pro Stunde. Stand Freitagabend sollte sie bis 17 Uhr aufrechterhalten werden, so der Deutsche Wetterdienst auf seiner Internetseite. Diese Warnung entspricht aber nur noch der Stufe eins, am Freitagabend galt hingegen eine Unwetterwarnung der Stufe drei.
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