Kreis Wesel. Wegen Urlaub und der Omikron-Welle haben Ärzte geschlossen. Die Praxen vertreten sich gegenseitig, so Dr. Weyers von der KVNO im Kreis Wesel.

Wegen der Omikron-Variante kämpfen die Krankenhäuser in NRW derzeit mit Personalausfällen. Auch an den Arztpraxen im Kreis Wesel geht diese Welle nicht spurlos vorbei. Wegen Urlaub, aber auch durch Quarantäne-Fälle und Erkrankungen seien in dieser Woche sechs Prozent der zur Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) im Kreis Wesel gehörigen Hausarztpraxen geschlossen. Das berichtet Dr. Franz-Joachim Weyers, Vorsitzender der KVNO im Kreis.

Auch bei der KVNO gibt es Notfallpläne, um die medizinische Versorgung sicherzustellen. „Im Moment vertreten sich die Arztpraxen gegenseitig“, so Weyers. Man sei noch weit von einer nächsten Eskalationsstufe entfernt, die liege bei den Hausarztpraxen bei 15 Prozent. Dass die Verläufe mit Omikron durchweg mild seien, führt der KVNO-Vorsitzende auch auf die Impfungen zurück. Man habe es in den meisten Fällen mit geimpften Personen zu tun. Wahrscheinlich gebe es noch eine hohe Dunkelziffer.

Wie überall lassen sich auch im Kreis Wesel aber immer weniger Menschen impfen. Wurden in der ersten Januarwoche noch mehr als 23.736 Impfdosen verabreicht, waren es vier Wochen später nur noch 7719. „Die Impfbereitschaft lässt deutlich nach“ bestätigt auch Dr. Weyers.

Noch keine weiteren Infos zu Novavax im Kreis Wesel

Dr. Franz-Joachim Weyers ist Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein im Kreis Wesel.
Dr. Franz-Joachim Weyers ist Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein im Kreis Wesel. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Ob die Impfmüdigkeit daher rühre, dass Omikron doch nicht so gefährlich scheint, manch einer vielleicht noch auf den Novavax-Impfstoff oder auf die der Omikron-Variante angepassten Vakzine ab März/ April warte – die Gemengelage sei vielfältig. „Eine genaue Erklärung habe ich nicht“, sagt Weyers. Er vermutet aber nicht, dass es die Masse sei, die sich noch durch den Novavax-Impfstoff überzeugen lasse.

Wann und wie viel von dem neuen Vakzin im Kreis Wesel zur Verfügung stehen wird und ob bestimmte Personengruppen priorisiert werden, ist noch nicht geklärt. Der Kreis warte hier noch auf Informationen vom Land, heißt es aus der Pressestelle. (acf)