Xanten. Ludwig Ingenlath tritt die Nachfolge von Wilfried Meyer als Leiter des Freizeitzentrums Xanten an. Oktoberfest und Co. soll’s weiter geben.
Es sind schon ziemlich große Fußstapfen, in die Ludwig Ingenlath tritt: Als Nachfolger von Wilfried Meyer wird der 29-Jährige ab Oktober die Leitung des Freizeitzentrums Xanten (FZX) übernehmen. „Ich freue mich sehr auf diese spannende Aufgabe“, sagt Ingenlath. Gestern stellte der FZX-Verwaltungsrat den neuen Leiter im Rahmen einer Videopressekonferenz vor. Es sei eine große Herausforderung gewesen, einen passenden Nachfolger für Meyer zu finden, betont Bürgermeister und FZX-Geschäftsführer, Thomas Görtz. Denn die Auswahl sei groß gewesen: 71 Bewerber aus ganz Deutschland hatten sich auf die Stelle beworben. „Ludwig Ingenlath hat dabei den besten Eindruck hinterlassen. Ich bin mir sicher, dass wir den richtigen Bewerber ausgewählt haben“, betont der scheidende FZX-Leiter Meyer.
Er studierte International Marketing in Venlo
Die Tourismusbranche ist für Ingenlath nicht fremd: Er studierte International Marketing in Venlo, machte seinen Master in Business Management in England und arbeitete bereits auf dem Sonsbecker Campingplatz Kerstgenshof, den seine Eltern betreiben. Seit zwei Jahren leitet Ingenlath die Geschicke des Camping- und Freizeitparks Wisseler See in Kalkar als Geschäftsführer. „Als ich die ausgeschriebene FZX-Stelle gesehen habe, war mir sofort klar, dass ich mich bewerben will. Das Freizeitzentrum ist auch ein touristischer Betrieb, dessen Struktur ich sehr gut finde.“ Das Konzept des FZX möchte Ingenlath daher nicht direkt auf links krempeln. „Solche Entscheidungen trifft man auf Grundlage von Zahlen und Erfahrungswerten“, betont er. „Alle Veranstaltungen zu ersetzen wäre falsch, sie laufen schließlich gut.“ Veranstaltungen wie das Oktoberfest oder die Open-Air-Konzerte, soll es auch in Zukunft geben. Wann und wie genau, hängt natürlich von der Entwicklung der Corona-Pandemie ab.
Zu den größten Herausforderungen wird wohl die Fortsetzung des Oktoberfestes gehören. Das hat Wilfried Meyer vor mehr als 20 Jahren in Xanten groß gemacht. „Dieser Aufgabe bin ich mir bewusst aber es steht ja auch ein ganzes Team dahinter. Der Ansatz, das Oktoberfest nicht zu einer reinen Partyveranstaltung zu machen, ist richtig und unterscheidet das Xantener Oktoberfest von anderen. Dieses Niveau gilt es zu halten“, erklärt Ingenlath.
Ob das Oktoberfest in diesem Jahr stattfinden kann, ist ebenfalls immer noch ungewiss. Intern möchte der gebürtige Labbecker, der in Alpen lebt, vor allem die Themen Mitarbeiter und Digitalisierung in den Fokus rücken. Das Know-how, das viele Mitarbeiter hätten, müsse zukünftig auf mehr Schultern verteilt werden. „Dass eine große Lücke entsteht, sieht man ja jetzt, wenn eine Schlüsselfigur wie Wilfried Meyer das FZX verlässt.“Nach einer dreimonatigen Einarbeitungszeit wird Ingenlath ab 2022 alleine die Verantwortung für das Freizeitzentrum tragen. An den Gedanken, die Leitung des FZX zum Ende des Jahres aus den Händen zu geben, muss sich Wilfried Meyer noch gewöhnen. „Es sind schon gemischte Gefühle. Ich hänge am Freizeitzentrum, schließlich habe ich es über 40 Jahre aufgebaut.“ Nach seinem letzten Arbeitstag wolle er sich eine Auszeit nehmen und Kraft für neue Aufgaben sammeln. „Ich brauche definitiv einen Unruhestand“, sagt er lachend. Geschäftsführer Thomas Görtz wolle sowohl beruflich als auch privat den Kontakt zu Meyer halten. „Wir werden seine Telefonnummer nicht löschen. Ich denke, er wird uns bei der einen oder anderen Frage auch nach seiner Zeit als Leiter mit Rat und Tat zur Seite stehen“, so Thomas Görtz.