Alpen..


Die Wahl der Spargelprinzessin 2013 beginnt mit einem kleinen Problem. Ausgerechnet bei der ersten Aufgabe fehlt das wichtigste Utensil: Der Spargel.

Die sechs Kandidatinnen Maryam Atallah, Jana Fröhlich, Katja Lübcke, Meike van Rennings, Wanda Seegers und Mila Zumkley stehen in ihren Arbeitsmonturen vor den mit Folie bedeckten Beeten und beobachten Markus Schippers, der ihnen kopfschüttelnd entgegenkommt. Das Gemüse ist noch nicht soweit. Schuld sind die schlechte Witterung und die Mitarbeiter, die am Morgen bei der ersten Ernte der Saison einfach zu fleißig zu Werke gegangen sind: „Die haben schon alles gestochen“, sagt Schippers.

Somit fällt die Aufgabe, den Spargel zu ernten, flach. Stattdessen geht es im Spargelhof Schippers direkt an die Messer, um einen Teil der bisher kärglichen Ernte zu schälen. Lediglich 300 Kilogramm seien am ersten Tag zusammengekommen, sagt Roman Merkewitsch. „Normal sind es zwischen eineinhalb und zwei Tonnen.“

„Da darf nix mehr dran sein!“

Jana greift sich eine Stange aus dem braunen Plastikkorb und setzt das Schälmesser an. Kritisch beobachtet die Jury - Markus Schippers, Maria Ricken, Martin Wache, Willi Girmes und Karl-Wilhelm Schweden - wie die 19-jährige Sonsbeckerin mit dem Gemüse umgeht.

Vier Stück gilt es, bestmöglich von der Haut zu befreien. „Da darf nix mehr dran sein!“, sagt Willi Girmes. Logisch. Für die perfekte Arbeit gibt es zehn Punkte. Nacheinander setzen sich die Kandidatinnen auf den Stuhl im Wintergarten, greifen in den Korb und setzen das Messer an. Und immer wieder gehen die geschälten Stangen durch die Reihe der Jurymitglieder, die jedes Stängchen mit ihren Fingern abstreifen, fühlen und prüfen, ob nicht doch noch irgendwo ein Hautrest geblieben ist.

Nach dem Schälen ist vor dem Schälen. Und zwar mit der Maschine. Das riesige Ungetüm steht in einer eigenen Halle und fabriziert 200 Kilo Fertigware in der Stunde. Auch hier müssen die potenziellen Prinzessinnen in spe ihre Fingerfertigkeit beweisen, den Spargel in die Plastikformen einsetzen und nach dem automatischen Schälen kontrollieren, notfalls nachschälen.

Und auch wenn der schriftliche Test, ein Quiz mit 23 Fragen, noch auf die charmanten Damen wartet, ist eines bereits klar: Das Zeug zur Veener Spargelprinzessin 2013, das haben sie alle!