Xanten. Xanten ist wieder Fairtrade-Stadt und erfüllt die Bedingungen in Einzelhandel und Gastronomie weit über die Mindestanforderungen hinaus.

In den Unterkünften, die der Tourist Information Xanten (TIX) gehören, gibt es fair gehandelte Schokolade als Betthupferl, im Rathaus werden Kaffee, Tee oder Gebäck soweit möglich aus fairem Handel bezogen: Das sind nur zwei Beispiele, in denen die Stadt Xanten die Kriterien als Fairtrade-Stadt erfüllt. Fünf Voraussetzungen gibt es, damit sich Xanten Fairtrade-Stadt nennen darf.

So müssen unter anderem ausreichend viele Fairtrade-Produkte im Einzelhandel und in der Gastronomie angeboten, in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen verwendet und Bildungsaktivitäten zum fairen Handel umgesetzt werden. In Xanten ist man allerdings weit über diese Mindestanforderungen hinaus. Es wurden Fairtrade-Fußbälle angeschafft und an Schulen und Vereine ausgegeben, zwölf Einzelhändler und sechs Gastronomiebetriebe setzen bereits auf fair gehandelte Produkte in ihrem Sortiment.

Zwei weitere Jahre Fairtrade-Stadt

Das Café „Glüxpilz“ und die Jugendherberge in Wardt gehören zu den neusten Betrieben, die sich dem fairen Handel verschrieben haben. Und trotzdem sei die dritte Rezertifizierung, die die Stadt seit der Erstauszeichnung im Jahr 2012 nun erhielt, kein Selbstläufer, wie Wolfgang Schneider von der Eine-Welt-Gruppe sagt. „Die Zertifizierung ist eine Sache, das Durchhalten eine andere. In Xanten ist das Engagement zum Glück seit Jahren ungebrochen.“

Die Eine-Welt-Gruppe, die Kolpingsfamilie und die Stadtverwaltung haben es dank ihrer Projekte geschafft, dass sich Xanten jetzt für weitere zwei Jahre Fairtrade-Stadt nennen darf. Die Palette an Veranstaltungen und Projekten ist nämlich groß. Zu den Höhepunkten zählen etwa das Faire Frühstück, das jährlich veranstaltet wird oder die Aktion „Xanten fairschönern“, bei der Schüler Stromkästen in der Innenstadt bemalen und mit den Motiven für Toleranz werben.

Viele Aktionen für 2021 geplant

Mittlerweile dürfen sich drei Xantener Schulen als Fairtrade-Schulen bezeichnen. Die Marienschule wurde bereits 2013 ausgezeichnet, die Gesamtschule 2017. Vor wenigen Wochen erhielt das Stiftsgymnasium ebenfalls die offizielle Auszeichnung. Der Pfadfinderstamm St. Viktor darf sich seit Frühjahr als einer von bundesweit erst zehn Stämmen mit dem Titel Fairtrade-Scouts schmücken. Die Ideen gehen der Steuerungsgruppe nicht aus. „Vielleicht kann man einen Fairtrade-Rundgang durch die Innenstadt anbieten, bei dem den Teilnehmern gezeigt wird, welche Geschäfte faire und nachhaltige Produkte anbieten“, erklärt Anette Artz vom Weltladen.

Andere Projekte stehen schon in den Startlöchern oder mussten coronabedingt verschoben werden. Vorgesehen sind Kooperationen mit der Volkshochschule und der Klimaschutzmanagerin Lisa Heider. Am 22. November soll das Theaterstück „Alles Fleisch“ von der Berliner Compagnie in der Mensa des Stiftsgymnasiums aufgeführt werden. Das Ensemble thematisiert Zusammenhänge von Massentierhaltung und Umwelt- sowie Klimafolgen. Ob das Stück angesichts der Corona-Krise wirklich gezeigt werden kann, steht noch nicht fest. Geplant wird aber erstmal. Andere Aktionen, wie die Herausgabe einer Stadtedition der „Guten Schokolade“ oder ein Menschenkickerturnier für Schulkinder wurden auf 2021 verschoben. „Im nächsten Jahr geben wir da dann richtig Gas“, kündigt Schneider an.