Oberhausen. Der Park-and-Ride-Parkplatz an der Hansastraße ist noch umsonst. Das soll sich aber ändern. Ab wann gezahlt werden muss, ist allerdings unklar.

Die Entrüstung im Internet ist groß: Es sei ein „Tritt in den Allerwertesten“, der Bürger werde „geschröpft“. Die Reaktionen auf die angekündigte Preiseinführung am Oberhausener Pendlerparkplatz sprechen Bände. Im Dezember 2024 lief der Vertrag der Stadt mit dem Eigentümer der Fläche am Hauptbahnhof aus. Ab diesem Jahr soll das Parken an der Hansastraße kosten. Die Frage, die sich jetzt viele stellen: ab wann?

„Katastrophal, wie sich die Deutsche Bahn im Umgang mit Kommunen verhält“

In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Alt-Oberhausen (29. Januar) hat Planungsdezernent Thomas Palotz jetzt auf Anfrage der Politik erklärt, dass es noch kein Signal der nun zuständigen Deutschen Bahn (DB) gebe, ab wann auf dem Parkplatz eine Parkgebühr erhoben werde. Der Dezernent kritisierte zudem, dass die DB hierzu kaum den Kontakt zur Stadt halte. „Es ist katastrophal, wie sich die Deutsche Bahn im Umgang mit Kommunen verhält. Da ist Oberhausen keine Ausnahme.“

Max Baum (FDP) äußerte in der Sitzung die Befürchtung, dass sich die Einführung einer Parkgebühr als „mittelschwere Katastrophe“ für den Bereich um die Hansastraße herausstellen werde. Pendler würden dann auf andere Parkplatzbereiche ausweichen und dort den Parkdruck noch erhöhen. Auch das Management des nahen Bero-Zentrums beschäftigt sich laut Palotz bereits mit dem Thema, da man befürchtet, dass Parkplatz-Suchende auch auf die Stellplätze am Einkaufszentrum ausweichen werden.

Pendlerparkplatz hat eine wichtige Funktion

Der Pendlerparkplatz zwischen Zentrum Altenberg und Hauptbahnhof hat eine wichtige Funktion. Das ist in der Vergangenheit auch daran zu erkennen gewesen, dass man zu Stoßzeiten nur in den Ferien sicher einen Parkplatz finden konnte. In den ersten Januar-Wochen 2025 blieben indes überraschend viele Parkplätze frei. Vielleicht hat das mit der Kosten-Ankündigung zu tun. Tatsache ist aber: Momentan ist das Parken noch kostenfrei, denn die Planungen seitens des Eigentümers laufen noch.

Die Fläche mit den rund 500 Parkplätzen auf und unter dem Parkdeck gehört der Bahn. Sie hatte einst einen Vertrag mit der Stadt Oberhausen geschlossen, wonach sich die Verwaltung um den Parkplatz kümmert. Doch der Vertrag ist aufgelöst, jetzt übernimmt die Bahn wieder.

Pendlerparkplatz Hansastraße: Bahn nennt Gründe für Kostenerhebung

Die Bewirtschaftung wird künftig von einer Bahntochter übernommen: Die DB Bahnpark GmbH. Laut eigener Darstellung ist sie „eines der führenden Mobilitätshubs rund um die deutschen Bahnhöfe“. Sie unterstütze alternative Parkkonzepte und Flächennutzungen. Für Pendler ist allerdings diese Nachricht bedeutsam: Das Parken soll gebührenpflichtig werden, und dabei bleibt‘s auch. Die Höhe ist allerdings noch unklar.

Auf Nachfrage teilt ein Sprecher mit: „Die Bereitstellung von Parkmöglichkeiten für ihre Kunden ist für die Deutsche Bahn mit Kosten verbunden, an denen die Nutzer dieses Service angemessen beteiligt werden. Neben den Grundstückskosten handelt es sich dabei z. B. um Kosten der Verkehrssicherungspflicht und Reinigung.“ Das gelte auch für den Park-and-Ride-Parkplatz an der Hansastraße. Wann die Umstellung erfolge, stehe noch nicht fest. „Auch das Angebot an Parkprodukten und die jeweiligen Tarife hat die DB Bahnpark noch nicht final festgelegt“, so der Sprecher weiter.

Pendlerinnen und Pendler sollten also weiterhin die Beschilderung im Blick behalten. Übrigens: Ein Umbau der Parkfläche ist laut Bahnangaben in den kommenden Jahren nicht geplant. Dabei könnte die gealterte Anlage auch das gut vertragen.

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