Oberhausen. Eine erstaunliche Mitmach-Ausstellung läuft in Oberhausen. In einer Innenstadt-Kirche ist an 12 Stationen die Heiligkeit das große Thema.
Ein schemenhaftes Kunstwerk mitten in einem Beichtstuhl? Selfies mit hell strahlendem Heiligenschein? Supermann und Superwoman am Taufbecken? Frisch bepflanzte Blumenkästen in der Kirche? In Herz Jesu am Altmarkt in Oberhausen bietet das Innere des katholischen Gotteshauses derzeit eine erstaunliche Szenerie. Die Mitmach-Ausstellung „Heilig. Heilig? Heilig!“ bietet die seltene Chance, dem Phänomen des Heiligen auf die Spur zu kommen.
Jugendbeauftragter und Diakon Hans-Walter Henze hat die Ausstellung mit Sabine Harmes und Christoph Kron konzipiert. Mit Unterstützung des Stadterneuerungsprojektes „Brückenschlag“ konnte das ungewöhnliche Projekt verwirklicht werden.
Kirchenraum erstrahlt punktgenau in farbigem Scheinwerferlicht
Der Kirchenraum ist punktgenau in farbiges Scheinwerferlicht getaucht. Über den Bänken schweben Heiligenschein-Installationen. Die Besucherinnen und Besucher, die in diese spezielle Atmosphäre eintauchen, können an zwölf Stationen zur Heiligkeit entlanggehen und dabei unterschiedliche Fragen und Aspekte des Themas kennenlernen: Was ist mir heilig? Was ist heilig in der Natur? Wer sind die Heiligen in der katholischen Kirche? Mensch, Du bist heilig!
Da ist gleich an einer der ersten Stationen der Satz eines Herz-Jesu-Gemeindemitglieds aus Kenia zu lesen, der seine Oberhausener Gesprächspartner fragt: „Warum sprecht Ihr über Regen als schlechtes Wetter? In meiner Heimat ist Regen ein Geschenk Gottes!“ Das Wetter also als heiliges Phänomen – solche Impulse zum Nachdenken setzt der Rundgang auch im weiteren Verlauf.
„Seelenwanderung“ im Beichtstuhl und Heiligenbilder auf Knopfdruck
Künstlerin Ursula Vondung etwa zeigt in einem Beichtstuhl ihr Werk „Seelenwanderung“ in sanften Blau-Gelb-Rosa-Tönen. Schemenhafte Gestalten sind zu erkennen, die entfernt an menschliche Gesichter erinnern, dazu eine graue Wolkenlandschaft – ein inspirierendes Werk zu den Facetten der Heiligkeit. Viele Besucher verharren längere Zeit still vor dem Gemälde. An einer weiteren Station leuchten katholische Heiligenbilder auf Knopfdruck. Schülerinnen und Schüler des Elsa-Brändström-Gymnasiums zum Beispiel sehen sich das alles genau an. Matteo aus dem 8. Jahrgang zeigt sich besonders von der Natur- und Pflanzenstation des Rundgangs beeindruckt. Auch die Vorschulkinder des Herz-Jesu-Kindergartens waren schon zu Gast und haben die zwölf Stationen absolviert.
Am Taufbecken sind derweil Superhelden zu bestaunen, denn solche fiktionalen Vorbilder sind ebenfalls zahlreichen Menschen geradezu heilig: Ein etwas zu groß geratener Jedi-Meister Yoda aus „Star Wars“ steht hier neben Supermann und Superwoman, einer Pfadfinderfigur und weiteren Heldengestalten. Gleich nebenan können die Ausstellungsbesucher vor einer himmlischen Szenerie Selfies mit persönlichem Heiligenschein machen. Auch das wird rege genutzt. Weitere Kunstwerke gehören ebenfalls zu den Exponaten. Der Arbeitskreis Oberhausener Künstler (AOK) ist nicht nur mit Ursula Vondung, sondern auch mit Wilfried Weiß, Bärbel Weniger, Jörg Rosendal und Iris Schnaitmann präsent.
Ausstellung ist noch bis zum 27. November zu sehen
Die Ausstellung ist noch bis zum 27. November in der Herz-Jesu-Kirche am Altmarkt zu sehen, zu den Öffnungszeiten von Montag bis Freitag, 10 bis 20 Uhr. Die Präsentation endet am Mittwoch, 27. November, um 19.30 Uhr mit einem kulturellen Abend.
Nach Vereinbarung sind individuelle Führungen und Gruppenbesuche möglich. Anfragen für Führungen oder weitere Fragen können an Hans-Walter Henze (E-Mail: hans.henze@bistum-essen.de, Tel. 0171/9705515) gerichtet werden.
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