Oberhausen. Der Stadtrat hat nochmals diskutiert. Jetzt steht offenbar fest: Die Buche an der Kewerstraße in Oberhausen-Alstaden wird gefällt. Ein Kommentar.

Man kann die Buche in Oberhausen-Alstaden durchaus in einen größeren Zusammenhang stellen, und der geht so: Gerade in den aktuellen, so unübersichtlichen globalen Krisenzeiten lieben die Menschen markante und vertraute Punkte vor Ort in ihrem Lebensumfeld. Also Orte, die prägend und insofern einmalig sind, weil sie lokale Vergangenheit spiegeln. Die Buche an der Kewerstraße in Alstaden ist so ein Punkt. Deshalb ist die kommende, nun offenbar unausweichliche Fällung ein Schlag ins Gesicht vieler Alstadener Bürgerinnen und Bürger.


Redakteur Michael Bresgott kommentiert die kommende Fällung der Buche in Alstaden. 
 
Redakteur Michael Bresgott kommentiert die kommende Fällung der Buche in Alstaden.   © FFS | Gerd Wallhorn

Gewiss: Der Straßenausbau ist auf demokratischem Weg beschlossen. Es ist viel Zeit für die Debatte verwendet worden und die Argumente sind lange Zeit abgewogen worden. Doch passt eine Straßenverbreiterung auf Kosten eines stadtbildprägenden Baumes wirklich in das Jahr 2024? Diese Frage ist bei diesem sensiblen Thema nicht angemessen bedacht und beantwortet worden. Und jetzt ist eine Umkehr der Politik wohl nicht mehr möglich.

Dass als Ersatz für die Buche drei neue Bäume versprochen sind, werden Protest und Empörung vor Ort im Stadtteil kaum beruhigen. Und ist es nicht tatsächlich so: Die enge Kurve direkt an der alten Buche ist ein echtes Stück Alstaden; nach der Verbreiterung der Straße wird es dort aussehen wie an einem x-beliebigen Ort im Schatten eines x-beliebigen Bahndammes. Und von diesen Orten haben Oberhausen und das Ruhrgebiet schon eine genügende Anzahl.

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