Oberhausen. Die 83.000 Strom-Kunden und 20.000 Gas-Kundinnen der Energieversorgung Oberhausen (EVO) können sich freuen: Strom und Gas wird ab 2025 billiger.

Seit dem enormen Anstieg der Strom- und Gaspreise in Deutschland durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im Jahre 2022 fallen die Energiekosten wieder. Doch noch längst ist nicht das Preisniveau vor 2022 erreicht. Im Schnitt zahlte man in Deutschland damals 32 Cent je Kilowattstunde Strom inklusive aller Steuern, Abgaben und Umlagen; im ersten Halbjahr dieses Jahres lag der Strompreis nach Angaben des Statistischen Bundesamtes immer noch bei 41 Cent brutto.

Diesen Trend der anhaltend recht hohen Energiepreise zeigt auch die Preispolitik des großen Oberhausener Energieverkäufers EVO. Das zur Hälfte der Stadt und dem EON-Konzern gehörende Unternehmen schafft es zum 1. Januar 2025 zwar, sowohl die Strom- und Gaspreise zu senken. Doch die Absenkung der Preise fällt trotz weiter gesunkener Einkaufspreise geringer aus, als es noch zum 1. Januar 2024 möglich war.

Musterfamilie zahlt 32 Euro für Strom weniger im gesamten Jahr 2025

So nahm die EVO ihre Strompreise Anfang 2024 um fünf Prozent zurück, musste diese durch Netzentgelt-Entscheidungen des Bundes am 1. April 2024 aber wieder erhöhen - in der Grundversorgung wurde sogar mit 40,27 Cent die psychologisch wichtige Marke von 40 Cent je Kilowattstunde übertroffen. Ab 1. Januar 2025 geht es um knapp drei Prozent wieder runter - auf 39,08 Cent. Auch im billigeren Sondertarif TOB-Strom Pur sinkt der Kilowattstunden-Preis um 1,19 Cent. Der Grundpreis, auch Zählergebühr genannt, bleibt mit 157 Euro im Jahr stabil.


Der aktuelle Vorstand der Energieversorgung Oberhausen (EVO): Christian Basler (technischer Vorstand, links) und Timm Dolezych (kaufmännischer Vorstand, rechts).
Der aktuelle Vorstand der Energieversorgung Oberhausen (EVO): Christian Basler (technischer Vorstand, links) und Timm Dolezych (kaufmännischer Vorstand, rechts). © Energieversorgung Oberhausen (EVO) | Köhring

Wie wirkt sich das auf eine Musterfamilie mit einem Stromverbrauch von 2700 Kilowattstunden aus? In der Grundversorgung zahlt man dann 32 Euro im Jahr weniger: 1225 Euro statt 1257 Euro. Im billigeren TOB-Tarif sind es 1073 Euro statt bisher 1105 Euro.

Beim Gas spart der Durchschnittsverbraucher über 100 Euro im Jahr 2025

Höher fällt die Ersparnis beim Gas aus. Die 20.000 Gas-Kunden der EVO zahlen im nächsten Jahr bei gleichem Verbrauch rund fünf Prozent weniger, Anfang 2024 hatte die EVO das Gas um zehn Prozent billiger abgegeben als 2023. In der Grundversorgung sinkt der Gaspreis ab 1. Januar 2025 um 0,74 Cent pro Kilowattstunde auf 13,09 Cent. Als Messstab für die Ersparnis verwendet die EVO seit vielen Jahren eine Musterfamilie, die in einem Mehrfamilienhaus 14.700 Kilowattstunden Gas für ihre warme Wohnung und fürs Duschwasser benötigt. Sie zahlt in der Grundversorgung in diesem Jahr noch 2203 Euro. Im nächsten Jahr werden es 2094 Euro sein - 109 Euro weniger.

Die EVO-Manager hätten gerne die Energiepreise stärker gesenkt, verweisen aber auf den Gesetzgeber. „Mit der Preissenkung gibt die EVO die gesunkenen Preise an den Beschaffungsmärkten an ihre Kunden weiter“, versichert der Vorstand. „Die Senkung hätte noch höher ausfallen können, wenn nicht die Netzentgelte und andere staatlich veranlasste Kostenelemente zum Teil deutlich gestiegen wären.“