Oberhausen. Die Heinrich-Böll-Gesamtschule Oberhausen ist eine Europaschule und dem europäischen Austausch verpflichtet – mit erstaunlichem Programm.
Wie ist es, in Griechenland einem Erdbeben standzuhalten? Dieses Erlebnis hatten jetzt Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Böll-Gesamtschule (HBG) aus Oberhausen in dem südosteuropäischen Land.
„Nach langer Zeit des Nicht-Fahrens und virtueller Austausche ist es uns gelungen, eine Partnerschule in Mytilene auf Lesbos zu gewinnen und so waren wir mit einer Schülergruppe in der Woche vor den Herbstferien im Rahmen des Erasmus-Plus-Programms dort“, berichtet die federführende Lehrerin Dana Röhl.
Ein Schüleraustausch nach Griechenland – das sei eine einmalige Gelegenheit, die sich zehn sorgfältig ausgewählte Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Böll-Gesamtschule, die als Europaschule firmiert, nicht entgehen ließen. Mit den begleitenden Lehrkräften verbrachten sie eine erlebnisreiche Woche auf Lesbos.
Schülervisite auf Lesbos: Neue Freundschaften geschlossen
Gastgeber waren Kollegium und Schülerschaft des 4. Gymnasiums Mytilene. Der Austausch im Zuge von Erasmus-Plus habe nicht nur die Chance auf neue Erfahrungen geboten, sondern habe auch neue Freundschaften und persönliche Entwicklung beinhaltet. „Ob Bildung, Kultur oder Freizeit – das Programm bot von allem etwas!“
Sowohl die Schulen an sich als auch die beiden unterschiedlichen Schulsysteme sind in Bild und Ton von den Schülerinnen und Schülern vorgestellt worden, ebenso die Heimatregionen bzw. -städte. Dazu hatten die Delegation im Vorfeld verschiedene Präsentationen erstellt – auf Englisch, denn diese Sprache war neben digitalen Übersetzern sowie Händen und Füßen das zentrale Mittel zur Kommunikation. „Nach anfänglicher Nervosität ließen sich alle gerne darauf ein und konnten so in die Welt der jeweils anderen eintauchen. Kennenlernen und Sport ebneten den Weg zum gemeinsamen Erleben“, berichtet Dana Röhl.
Oberhausener zu Gast auf Lesbos: Freilebende Flamingos beobachtet
Und das habe zum Beispiel Exkursionen zu geschichtsträchtigen Stätten in Mytilene oder auch in den „Lesbos Unesco Global Geopark“ geführt, der sowohl Einblicke in die geologische Geschichte als auch in die Tier- und Pflanzenwelt auf Lesbos bereithält. So konnten die Oberhausener Gäste unter anderem freilebende Flamingos beobachten und in einem Erdbebensimulator lernen, wie man sich bei einem Erdbeben richtig verhält.
Bei Besuchen im Olivenölmuseum und einer Ouzo-Destillerie erhielten sie zudem Einblicke in die Wirtschaft der Insel, gehören doch sowohl Olivenöl als auch Ouzo zu den bekanntesten lokalen Produkten, die in die ganze Welt exportiert werden. Es gab also viel zu entdecken und zu lernen. Gemeinsame Freizeitaktivitäten rundeten das Programm ab, von denen das Schwimmen im Meer wohl die bemerkenswerteste war – immerhin war es bereits Anfang Oktober! Aber bei ca. 25 Grad Celsius ließ sich das niemand zwei Mal sagen und genoss das Meer.
Zwei der begleitenden Lehrkräfte absolvierten zudem ein sogenanntes Job-Shadowing. Das heißt: Sie nahmen bestimmte Aspekte des Unterrichtsalltags und der Gegebenheiten an der Schule vor Ort genauer unter die Lupe, um mit den griechischen Lehrkräften über Unterschiede, Gemeinsamkeiten, Vor- und Nachteile zu reflektieren.
Dana Röhl: „Diese Woche hinterlässt einen unvergesslichen Eindruck und legt die Messlatte hoch an für den anstehenden Gegenbesuch einer Gruppe des 4. Gymnasiums in Mytilene.“ Im Dezember wird die HBG dann Gastgeber in Oberhausen sein.
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