Oberhausen. Eine Kontolöschung zieht sich über Monate hin. Ein Oberhausener Kunde verzweifelt. Das Geldinstitut lehnt eine Stellungnahme zum Einzelfall ab.
Ein Bankkunde aus Oberhausen verzweifelt an einer Kontolöschung, nachdem seine Mutter verstorben ist und deren Guthaben übertragen werden soll. Der Oberhausener spricht von einer „Servicewüste“. Das Geldinstitut lehnt zu diesem Einzelfall eine Stellungnahme gegenüber der Redaktion ab.
Norbert Dostatni berichtet, dass seine Mutter Elvira Dostatni am 21. Juli 2024 verstorben sei. Sie sei ebenso wie sein Vater bis zu ihrem Tod Kundin in der Commerzbank-Filiale in Oberhausen-Sterkrade (Kantstraße 17) gewesen. „Da ich bereits seit 2019 im Besitz einer Bankvollmacht bin, die mir Bankgeschäfte in diesem Hause, ohne Anwesenheit meiner Eltern, erlaubt, habe ich den Tod meiner Mutter am 26. Juli 2024 ordnungsgemäß angezeigt. Gleichzeitig habe ich sowohl ihre Girokonto-Karte als auch ihre Karte für das Sparbuch ordnungsgemäß zurückgegeben“, erklärt der Oberhausener.
Oberhausener Kunde: „Meine berechtigten Nachfragen stießen eher auf Unverständnis“
In diesem Zusammenhang habe er darum gebeten, das verbleibende Restguthaben des Sparbuchs dem Sparkonto seines Vaters gutzuschreiben. Bedauerlicherweise sei dieses aber bislang – trotz mehrfacher Nachfragen bei der Bank – nicht geschehen. „Ich habe leider den Eindruck gewonnen, dass meine berechtigten Nachfragen eher auf Unverständnis stießen.“
Es sei immer wieder versucht worden, ihn mit der Aussage zu befriedigen, dass das Sparkonto der Mutter noch gelöscht werden müsse. „Ich habe viel Verständnis für gewisse Bearbeitungszeiten; aber für einen derartigen Vorgang fast drei Monate zu benötigen, ist mehr als ungewöhnlich, zumal auf meine Beschwerde an den Vorstand der Commerzbank im September 2024 Rückschriften, zur Unterzeichnung, durch mich und meinen Vater, übersandt wurden. Sie wurden ordnungsgemäß am 7. Oktober 2024 in die Post gegeben und sind laut Sendungsverlauf am 8. Oktober 2024 zugestellt worden.“ Aufgrund dieses aus seiner Sicht „völlig abstrusen Geschäftsgebarens“ habe er auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) informiert.
Geldinstitut: „Keine Äußerung zu einzelnen Kundenbeziehungen“
Die Redaktion hat von Norbert Dostatni eine unterschriebene Einverständnis-Erklärung eingeholt, um bei der Commerzbank-Pressestelle zu diesem Fall nachzufragen. Die entsprechende umfassende Anfrage ist allerdings nicht im Detail, sondern schon kurz darauf nur ganz pauschal beantwortet worden.
„Wir bedauern, Ihnen zu diesem Sachverhalt keine weiteren Informationen geben zu können und bitten um Verständnis, dass wir uns zu einzelnen Kundenbeziehungen nicht äußern können“, erklärt eine Düsseldorfer Sprecherin der Region West bei der Commerzbank. Generell könne sie allerdings versichern, „dass wir bei Reklamationen jeden Fall detailliert prüfen und unsere Kunden über die Ergebnisse informieren“.
Norbert Dostatni kommentiert diese Versicherung der Unternehmenssprecherin so: „Diese Aussage spricht wieder mal Bände. Obwohl ich alle Erfordernisse in der von mir beschriebenen Angelegenheit erfüllt habe, bewegt sich die Commerzbank keinen Millimeter.“
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