Oberhausen. Seit geraumer Zeit steht der Pavillon auf dem Vorplatz des Oberhausener Hauptbahnhofs leer. Der Ort wird missbräuchlich genutzt. Kommt Hilfe?
Auswärtige Besucher haben am Oberhausener Hauptbahnhof ja schon einiges erlebt, aber am Wochenende zeigt sich nicht nur der Mülheimer Rainer Kozik erstaunt, was aus der alten Döner-Bude auf dem Vorplatz zwischen Stoag-Bushaltestellen und Bahnhofsgebäude geworden ist. Die Verkaufslade ist plötzlich offen, dahinter liegt auf dem Boden eine Menge Müll: alte Papiertüten, Joghurtbecher und Konservendosen mit Resten. leer getrunkene Kaffeebecher.
Offensichtlich missbrauchen Passanten die Dönerbude als neuen Abfalleimer. Ironisch schreibt Kozik: „Ich habe regelmäßig Gelegenheit, den Oberhausener Hauptbahnhof zu frequentieren. Die neue XXL-Mülltonne ist innovativ und beeindruckend zugleich.“ Tatsächlich sprechen seine und unsere Bilder vor Ort Bände: Wer sich die Bude anschaut, trifft auf Müll, der sich über Tage angehäuft hat.
Bahn AG ist Eigentümer des Pavillons auf dem Vorplatz des Oberhausener Hauptbahnhofs
Zuständig für das seit Jahren leer stehende Häuschen auf dem Vorplatz ist die Bahn AG. Die Bude, die die Bahn selbst gerne vornehm „Pavillon“ nennt, gibt ohnehin seit langem ein düsteres Bild ab: Sie sieht schrammelig aus - und ist nicht gerade eine Werbung für ein schönes Oberhausen. Ursprüngliche Abrisspläne der Bahn wurden von der Immobilienabteilung wieder aufgegeben, angeblich hat man einen Nachmieter gefunden, der dort künftig Reisende mit Snacks und Getränken versorgt. Hieß es zumindest im August 2024.
Und nun? Die Stadt Oberhausen hat geprüft, ob sie zügig statt der Bahn-Immobilienabteilung handeln muss, ob hier Gefahr im Verzug besteht. Ergebnis: Das Rathaus sieht nach Angaben der Pressestelle keinen Grund, hier einzuschreiten. Da der Eigentümer die Bahn ist, sind der Stadt hier offenbar die Hände gebunden. Denn: „Aus Sicht des städtischen Bereiches Bauordnung wird im Hinblick auf den Pavillon der DB kein gefahren-basierter Handlungsbedarf gesehen. Es liegt keine konkrete Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung vor.“
Stadt Oberhausen sieht keine Handhabe, in die Eigentumsrechte der Bahn einzugreifen
Auch in die Eigentumsrechte der Bahn kann die Stadt (noch nicht) mit einer „Beseitigungsverfügung“ eingreifen, da die Bahn ja bereits verkündet hat, dass der Pavillon schon bald einen Nachmieter hat. Also liege hier keine mangelnde Nutzung des Immobilienobjekts oder dessen Verfall vor, argumentieren die städtischen Juristen.
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Die Bahn in Düsseldorf jedoch hat bereits vom Problem mit ihrem Oberhausener Pavillon erfahren - und will handeln. „Der Schaden am Pavillon ist durch Vandalismus entstanden. Der Deutschen Bahn ist der Schaden bekannt. Fachexpertinnen und -experten werden die Schäden umgehend beheben und das Gebäude wieder verschließen“, verspricht die Düsseldorfer Pressestelle. Denn die Folgen wären ansonsten am Eingangstor zur Stadt Oberhausen übel: Wenn die Bahn nicht schnell reagiert, nutzen die Bürger die früher so beliebte Döner-Bude mit Trinkgelegenheit tatsächlich weiter als „XXL-Mülltonne“.
40 Millionen Euro im Jahr Schaden durch Vandalismus und Graffiti
Die Bahn ärgert sich nicht nur über Graffiti und Vandalismus an ihrem Eigentum, weil diese eine abschreckende Wirkung haben, sondern die Schmierereien und Zerstörungen bedeuten immer auch hohe Kosten, die letztendlich die Passagiere über höhere Fahrkarten-Preise zahlen müssen. So rechnet die Düsseldorfer Pressestelle der Deutschen Bahn NRW vor, dass der DB bundesweit im vergangenen Jahr rund 40 Millionen Euro an Aufwendungen durch solch mutwillige Beschädigungen entstanden sind, die behoben werden mussten.
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Wer Schäden, Verschmutzungen oder Mängel an Bahnhofsgebäuden und an DB-Stationen feststellt, kann sich direkt an die zuständige „3-S-Zentrale“ (Service, Sicherheit, Sauberkeit) melden. Für den Hauptbahnhof in Oberhausen ist die „3-S-Zentrale“ in Duisburg zuständig, die unter der Telefonnummer 0203-3017-1055 zu erreichen ist. „Diese Nummer finden unsere Fahrgäste auch direkt an den Bahnhöfen auf entsprechenden Plakaten“, schreibt die Bahn-Pressestelle.
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