Oberhausen. Mit einem Warnton über alle Lautsprecher und einer Durchsage, das Centro zu räumen, hat das Einkaufszentrum seine Kunden am Dienstag überrascht.
Verwundert haben Kunden am Dienstagmorgen reagiert, als sie vor verschlossenen Türen des Oberhausener Einkaufszentrums Westfield Centro standen: Das normalerweise um 10 Uhr morgens geöffnete Centro hatte alle Türen geschlossen - wegen einer Katastrophenschutz-Übung.
Diese findet zwar einmal jährlich statt, doch Routine ist sie weder für die Kundinnen und Kunden im Einkaufszentrum noch für die Centro-Dienstleister oder die Geschäftsinhaber: Nach Vorgaben der Behörden muss das Westfield Centro unangekündigt an einem zufällig ausgewählten Tag einmal komplett geräumt werden, ehe der normale Verkaufsalltag wieder starten kann. Der Tag der Jahresübung wird weder Kunden noch Angestellten bekannt gegeben, er wechselt jährlich nach einem Zufallsprinzip, damit sich keiner darauf einstellen kann und die Übung so realistisch wie möglich verlaufen kann.
Kunden rätseln über die Gründe für die geschlossenen Centro-Türen
Deswegen fragten Augenzeugen auf der Facebook-Seite „Oberhausen aktuell“ am Dienstagmorgen erstaunt: „Was ist los am Westfield Centro?“ Und schon gingen die Spekulationen los: Der eine hat von einem „technischen Defekt gehört und dass es noch nicht absehbar sei, wie lange das Ganze dauert“, ein anderer ärgert sich („Schon krass“), dass es keinen Hinweis auf der Centro-Homepage gab: „Wenn Du gerade von Pusemuckl anreist, hast Du Pech gehabt.“
Doch ohne Geheimniskrämerei kann eine Katastrophenschutzübung nicht realitätsnah ablaufen. So startete das Centro-Management die Übung am Dienstagmorgen um kurz nach 10 Uhr, als gerade die über 250 Läden und Gastro-Angebote geöffnet hatten: Ein Warnton, gefolgt von einer Durchsage, wurde durch alle Lautsprecher geschickt. „Das läuft genau so ab, wie bei einem echten Unglücksfall. Niemand erfährt in dem Moment, dass das nur eine Übung ist, weil wir die Abläufe realistisch prüfen wollen“, sagt Centro-Manager Andreas Ulmer im Gespräch mit der Redaktion nach dem Praxistest.
Die frühe Übung am Morgen war natürlich kein Zufall, sondern sorgfältig geplant. „Wir starten die Übung, abgesprochen mit den Behörden, wenn noch nicht so viele Kundinnen und Kunden im Centro sind und nicht an einem vollen Nachmittag, weil es vor allem um den Test der Abläufe geht“, erläutert Ulmer. „Unsere Dienstleister und Mieter wissen, was sie dann zu tun haben. Das hängt nicht von der Zahl der Kunden ab. Wir möchten unsere Kunden so wenig wie möglich beeinträchtigen.“
Ab 11 Uhr lief am Dienstagmorgen wieder alles normal im Westfield Centro
Schon nach exakt zwölf Minuten war das gesamte Centro geräumt, nach Dokumentationsarbeiten war dann knapp eine Stunde später nach Auslösung des Alarms das Centro wieder offen, ab 11 Uhr konnten die Kunden normal einkaufen. Nach Angaben von Ulmer und Centro-Marketing-Leiterin Kathrin Hocke lief alles nach Plan, ohne offensichtliche Probleme. Gleichwohl wird nach Darstellung des Centro-Managers der Ablauf einer solchen Übung später nachbesprochen und protokolliert.