Oberhausen. Der Wappenplatz in Oberhausen ist ein Treff in Osterfeld. Regelmäßig wird dieser Ort allerdings vermüllt, Pflastersteine fehlen. Was ist da los?

Zumindest der Verkehr rauscht nicht mehr über den Wappenplatz in Oberhausen-Osterfeld - hier ist Ruhe eingekehrt. Nach langem Ringen zwischen Politik und Rathaus-Spitze sperren jetzt absenkbare Poller die lauten Autos aus. Ein anderes Problem lässt sich damit allerdings nicht in den Griff kriegen: der Müll, den Passanten einfach so in die Gegend werfen.

Wie viele zentrale Plätze in Stadtvierteln lädt der Wappenplatz nicht nur Ruhe bedürftige Menschen ein. Nach den Wochenenden finden sich regelmäßig die Überbleibsel langer Nächte trinkfreudiger Zeitgenossen: Leere Bierflaschen und Essensschachteln verschandeln den Platz und die Bänke. Daran änderten auch die neuen auffällig bunten Bänke nichts, die den Wappenplatz in eine „Stadt-Terrasse“ verwandeln sollten.

Sitzen hier begeistert zur Probe: Der städtische Baudezernent Thomas Palotz (links stehend) und Osterfelder Bürger weihen die neuen Bänke als Stadtexperiment Mitte August 2024 ein. Die Bänke sind ein zeitlich begrenzter Versuch, den wichtigen Osterfelder Platz mit zusätzlichen Sitzgelegenheiten auf bisherigen Parkplatzflächen attraktiver zu gestalten.
Sitzen hier begeistert zur Probe: Der städtische Baudezernent Thomas Palotz (links stehend) und Osterfelder Bürger weihen die neuen Bänke als Stadtexperiment Mitte August 2024 ein. Die Bänke sind ein zeitlich begrenzter Versuch, den wichtigen Osterfelder Platz mit zusätzlichen Sitzgelegenheiten auf bisherigen Parkplatzflächen attraktiver zu gestalten. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Zur Schönheit des Wappenplatzes trägt eine rechteckige leere Fläche mitten im Mosaik-Pflaster auch nicht gerade bei: Seit vergangenem Winter fehlt hier ein stattlicher schattenspendender Baum. Stattdessen sprießt Unkraut aus dem großen Loch.

Wappenplatz Osterfeld: Stadt Oberhausen verspricht neuen Baum im Oktober 2024

Wappenplatz in Osterfeld
Seit dem vergangenen Winter fehlt am Osterfelder Wappenplatz ein Baum. Ein neuer soll im Herbst gepflanzt werden. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Die AfD Oberhausen wirft der Oberhausener Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung vor, den Wappenplatz verwahrlosen zu lassen. Der Osterfelder Bezirksbürgermeister Thomas Krey (SPD) weist diese herbe Kritik zurück und hält den Vorwurf für „falsch“. Ein von den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen (WBO) beauftragter Mitarbeiter würde regelmäßig Wappenplatz und Viertel kontrollieren. Die Werbegemeinschaft Osterfeld (Wego) schicke zudem einen „Saubermann“ auf Tour. „Der Wappenplatz ist kein Schandfleck“, widerspricht deshalb Krey der AfD.

Statt kleine Mosaik-Pflastersteine neu einzupflegen, sind Löcher mit einfachem Bitumen verfüllt worden. Schön sieht das nicht gerade aus.
Statt kleine Mosaik-Pflastersteine neu einzupflegen, sind Löcher mit einfachem Bitumen verfüllt worden. Schön sieht das nicht gerade aus. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Gleichwohl sieht der SPD-Ratsherr „Optimierungsbedarf“ auf dem Wappenplatz. Gegen Vandalismus - das ständige Herausreißen der Steine - könne die Stadtverwaltung zwar nichts machen. Allerdings sollte jetzt zügig der fehlende Baum ersetzt werden. Im Sommer sei dies aus natürlichen Gründen nicht möglich gewesen. Die Stadtverwaltung nennt auf Nachfrage einen konkreten Zeitraum: Im Oktober 2024 soll der neue Baum gepflanzt werden. Bei dieser Gelegenheit würden auch das Pflaster und die Baumscheibe kontrolliert und instandgesetzt, damit die Aufenthaltsqualität auf dem Wappenplatz wieder steigt.

Im Rahmen des Stadtteilprojektes „Sozialer Zusammenhalt Osterfeld“ sollen nach Angaben von Krey auch konkrete Verbesserungsvorschläge für Wappenplatz, Gildenstraße und Marktplatz erarbeitet werden. Bürgerinnen und Bürger sind dann aufgerufen, sich mit ihren Ideen zu melden. Derzeit wartet Oberhausen allerdings noch auf die Freigabe des Fördergeldes durch das Land NRW.

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