Oberhausen. Ohne Offenen Ganztag haben viele Eltern ein Betreuungsproblem. In Oberhausen baut die Stadt zwar viel – aber die Herausforderungen bleiben groß.
- Die Plätze im Offenen Ganztag sind bei Eltern sehr gefragt - sie erleichtern die Berufstätigkeit
- Oberhausen kommt auf eine Betreungsquote von mehr als 70 Prozent, hat aber Platzprobleme
- An mehreren Schulen plant die Stadt Erweiterungen - die Details
In dieser Woche wird es voll an den Oberhausener Grundschulen: 2178 i-Dötzchen starten am Mittwoch, 21. August, und Donnerstag, 22. August, ihre Schullaufbahn. Damit erreicht die Zahl der neuen Schülerinnen und Schüler einen Höchststand: Zum dritten Mal in Folge durchbricht die Zahl die 2000er Marke. 2021 wurden noch 1960 Erstklässler unterrichtet.
Die Kommune steckt deshalb seit geraumer Zeit in der Klemme: Zwar kann sie sich freuen, dass sie bei jungen Eltern offenbar beliebt ist, doch an den Schulen sind die Kapazitäten erschöpft. Die Folge: Oberhausen muss bauen, und zwar schnell - obwohl die Kassen leer sind. Glücklicherweise hat die Stadt früh den Trend im Offenen Ganztag erkannt und kommt schon vor der Einführung des Rechtsanspruchs im Jahr 2025 auf eine Betreuungsquote von über 70 Prozent. Es fehlt allerdings weiterhin Platz, denn das Niveau der Neuanmeldungen soll hoch bleiben. Statistiker gehen in ihren Prognosen davon aus, dass die Zahl der Erstklässler erst 2028 wieder unter 2000 fällt.
Oberhausen: Astrid-Lindgren-Schule ausgebaut, Pläne für Hirschkampschule
An einigen Standorten hat die Stadt kurzfristig Container aufgestellt, an anderen konnte sie inzwischen die Gebäude erweitern. So wird der über sieben Millionen Euro teure Erweiterungsbau der Astrid-Lindgren-Schule in diesen Tagen eingeweiht. Der dreigeschossige Anbau soll Platz für über 100 Kinder bieten. Auch an der Adolf-Feld-Schule wurde ein Anbau realisiert, der ab diesem Schuljahr genutzt werden kann. Parallel dazu laufen die letzten Arbeiten an der Luisenschule. Für rund 1,8 Millionen Euro wurde das OGS-Gebäude um zwei Klassenzimmer aufgestockt und die Mensa vergrößert. An der Schule am Froschenteich laufen die Arbeiten derweil weiter. Bis zum Sommer 2025 soll das Schulgebäude um acht Klassenräume erweitert sowie die Mensa und die Verwaltung verlagert werden. Fast zehn Millionen Euro sind für dieses Projekt vorgesehen.
Die Bedarfsliste ist jedoch weitaus länger. Vor der Sommerpause hat der Rat der Stadt der Erweiterung der Hirschkampschule zugestimmt. Wie an den anderen Standorten ist vor allem die Verpflegung der Kinder ein Problem. Durch den gestiegenen OGS-Bedarf brauchen die Grundschulen größere Mensen. Eigentlich möchte die Verwaltung die Dependancen der Hirschkampschule in Walsumermark und zum Ravenhorst zusammenlegen. Das lässt sich allerdings mangels Fläche nicht realisieren. Deshalb werden an beiden Standorten die Mensen erweitert. Für 1,3 Millionen Euro entsteht am Standort Zum Ravenhorst ein rund 60 Quadratmeter großer Anbau. Am zweizügigen Nebenstandort in Walsumermark soll ein doppelt so großes Gebäude errichtet werden. Allerdings gibt es hier noch mehr Raumbedarf, doch zunächst soll die Mensa gebaut werden.
Grundschulen Oberhausen: Drei Standorte brauchen dringend mehr Platz
Beschlossen ist auch die Erweiterung der Melanchthonschule. Für zwölf Millionen Euro will die Stadt ein L-förmiges Gebäude bauen. Im Sommer 2028 könnte die Erweiterung mit sechs Klassenzimmern und drei Differenzierungsräumen fertig sein.
Die Kosten will die Stadt bei vielen Projekten über Fördermittel des Landes decken. Auf diese Zugaben ist die Stadt mit einem Minus von zwei Milliarden Euro dringend angewiesen. Dabei könnte sie bei entsprechender finanzieller Ausstattung noch viel mehr bauen: Auf der Vorhabenliste stehen noch die Schwarze-Heide-Schule in Buschhausen, wo nicht nur eine entsprechende Mensa, sondern auch Lehrräume fehlen, und die Wunderschule in Lirich. Auch diese Stadtteilschule hat zu wenig Platz im Offenen Ganztag.
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