Oberhausen. Statistiken zeigen: Die Zahl der Straftaten am Hauptbahnhof ist gestiegen. Trotzdem ist der Ort laut Polizei kein Kriminalitätshotspot.
Viele Oberhausener fühlen sich am Hauptbahnhof nicht mehr sicher. In den letzten Jahren habe sich die Lage zugespitzt, schildern Beschäftigte der Läden rund um den Bahnhof. Besonders Alkoholiker und Drogenabhängige sorgen für ein unwohles Gefühl bei den Bürgern. Nun äußern sich auf Nachfrage der Redaktion sowohl Landes- als auch Bundespolizei zur Sicherheitslage am Oberhausener Hauptbahnhof.
Die Statistiken der Bundespolizei zeigen, dass die Anzahl der Straftaten am Oberhausener Hauptbahnhof zwischen 2019 und 2022 zugenommen hat – und das um fast 70 Prozent. Während die Bundespolizei 2019 am Oberhausener Hauptbahnhof 323 Straftaten feststellte, waren es 2022 exakt 547 eingegangene Straftaten. Ein Anstieg von 69,35 Prozent.
Heruntergerechnet bedeuten die Zahlen für das Jahr 2019, dass rund 27 Straftaten im Monat verübt wurden. 2022 waren es im Schnitt knapp 45 Straftaten pro Monat. In den Bereich der Gewaltdelikte fielen 2019 genau 23 Straftaten. 2022 waren es mehr als doppelt so viele (50).
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Jedoch handelt es sich bei diesen Zahlen um die Eingangsstatistiken der jeweiligen Jahre. Das bedeutet, dass auch Straftaten mit eingerechnet werden, die sich im Laufe der Ermittlungen nicht bestätigen ließen. Ein Vergleich zwischen dem Oberhausener Hauptbahnhof und anderen städtischen Hotspots könne durch die unterschiedlichen Aufgabenbereiche der Bundes- und Landespolizei nicht gezogen werden.
Oberhausener Hauptbahnhof sei „kein Kriminalitätsschwerpunkt“
Denn für den direkten Bereich des Hauptbahnhofs ist die Bundespolizei verantwortlich. Um Straftaten, die außerhalb des Bahnhofs passieren, kümmert sich die Landespolizei - so beispielsweise auch im Fall der tödlich angegriffenen Ukrainer auf dem Willy-Brandt-Platz am Bahnhofsvorplatz.
Trotz der gestiegenen Anzahl an Straftaten beschreibt Luisa Lakhal, Sprecherin des Oberhausener Polizeipräsidiums, die Situation rund um den Hauptbahnhof aus Perspektive der Sicherheitsexperten als vergleichsweise unauffällig: „Laut derzeitigem Stand ist der Hauptbahnhof polizeilich nicht als Kriminalitätsschwerpunkt eingestuft.“ Die Polizei setze auf eine enge Zusammenarbeit mit dem kommunalen Ordnungsdienst, um das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger zu erhöhen. Auch die mobile Wache oder Schwerpunkeinsätze sollen unter Beteiligung des Jugend-, Ausländer- und Gewerbeamtes dazu beitragen.
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Bundespolizei zeigt Präsenz am Oberhausener Hauptbahnhof
Zusätzlich werde neben regelmäßigen Streifen intensiv mit der Bundespolizei zusammengearbeitet. Die Polizei nutze die Kontingente der Bereitschaftspolizei, um der polizeilichen Präsenz mehr Wirkung zu verleihen. Lakhal spricht davon, dass die Polizei bei Schwerpunktkontrollen den Hauptbahnhof und Nachbarbereiche im Fokus habe.
„Die Bundespolizei ist ein verlässlicher Sicherheitspartner für die täglich 18.000 Reisenden im Hauptbahnhof Oberhausen.“
Im Bahnhofsgebäude soll die Bundespolizei für Sicherheit sorgen. Elisa Halbach von der Bundespolizeiinspektion Düsseldorf versichert: „Unsere Bundespolizistinnen und Bundespolizisten sind täglich rund um die Uhr präsent. Die Bundespolizei ist ein verlässlicher Sicherheitspartner für die täglich 18.000 Reisenden im Hauptbahnhof Oberhausen.“
Für die Jahre 2023 und 2024 liegen noch keine Daten für den Oberhausener Hauptbahnhof vor. Im Jahr 2023 wurden in ganz Oberhausen fast 18.300 Straftaten erfasst. Das entspricht einem Anstieg von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2022: 16.612). Die Aufklärungsquote lag 2023 bei 54,6 Prozent und ist im Vergleich zu 2022 um 2,2 Prozentpunkte gesunken.
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