Oberhausen. Mitten in der Oberhausener Innenstadt startet am Samstag, 10. August das große Spektakel: Auf dem Altmarkt gibt es Straßentheater mit Wow-Effekt.
- Am 10. August gibt es großes Straßentheater auf dem Altmarkt in der Oberhausener City
- Eine Schauspiel-Truppe aus Oberhausens polnischer Partnerstadt Tichy ist zu Gast
- Mit „Don Quijote“ lebt das alte Spanien in Oberhausen auf - inklusive Feuer-Show
Gastspiele der staunenswerten polnischen Straßentheater-Truppen haben längst Tradition in Oberhausen. Bevorzugt auf dem Altmarkt - denn dort residieren schließlich Maria und Czeslaw Golebiewski im Gdanska. Sie sind erneut die Co-Veranstalter für ein wahrhaft „barockes Welttheater“ voller Tanz und Glanz und funkensprühender Spektakel: „Don Quijote“ nach dem Roman von Miguel Cervantes (1547 bis 1616) ist die neueste Premiere des HoM-Theaters aus Oberhausens polnischer Partnerstadt Tychy, das vor zwei Jahren mit seinem ersten Gastspiel „Monsieur Charlie“ noch dem großen Stummfilm-Tramp huldigte.
Am Samstag, 10. August, um 21.30 Uhr folgt nun mit der epischen Geschichte des „Ritters von der traurigen Gestalt“ ein angemessen monumentales Open-Air-Spektakel, das auf klassischen Straßentheatertechniken basiert – inklusive Stelzenläufer, Riesenmaschinen, Interaktion mit dem Publikum. Und eine gewaltige Mühle für den schon sprichwörtlichen Kampf des Ritters gegen Windmühlenflügel darf auch nicht fehlen.
Die Show, schon vor 400 Jahren inspiriert vom tiefsten spanischen Hinterland La Manchas und der Extremadura hat die Form eines Flamenco-Konzerts, komponiert und live aufgeführt von Michał Czachowski, einem der renommiertesten Gitarristen seines Fachs in Polen. Ihn begleitet auf dem Altmarkt mit Michał Sosna ein ebenso talentierter Saxophonist. Textfassung, Regie und Szenografie übernimmt für diesen Klassiker der Weltliteratur Jakub Kabus, der Gründer des Theaters HoM.
Reger Austausch mit polnischer Partnerstadt Tychy
Oberhausen und Tychy sind seit dem 17. Februar 2020 als Partnerstädte miteinander verbunden. Aufgrund der unmittelbar nach Besiegelung der Partnerschaft einsetzenden Corona-Pandemie mussten jedoch etliche Begegnungen, die diese Verbundenheit feiern sollten, zunächst ausfallen. Zweieinhalb Jahre hat es gedauert, bis die erste offizielle Delegation aus Oberhausen in die junge schlesische Partnerstadt mit ihren 127.000 Einwohnern reisen konnte. Seitdem entwickelte sich ein reger Austausch der beiden Städte sehr rege.
„Es ist mittlerweile eine Tradition in unserer Stadt“, betont Maria Golebiewski vom Gdanska, „dass man jedes Jahr an einem warmen Sommerabend auf dem schönsten Platz in der City diese kulturellen Ereignisse genießen kann.“ Es ist meist Theater der großen Bilder, das mit wenigen Worten auskommt oder gar keiner Worte bedarf. Als Top-Act unter den Stars des Straßentheaters darf zweifellos jene KTO-Truppe aus Krakau gelten, seit 46 Jahren geleitet von Jerzy Zon, die auf dem Altmarkt bereits sieben gefeierte Vorstellungen gab - zuletzt im vorigen Jahr. Die kulturbegeisterten Wirtsleute des Gdanska: „Die professionellen Straßentheater verwandeln den Altmarkt in einer Theaterbühne wie in Paris, Berlin oder Wien.“ Und wie in all den Jahren zuvor gilt auch am 10. August wieder die Devise „umsonst und draußen“.
„Don Kichot“ eröffnete bereits den Reigen polnischer Gastspiele
Übrigens hatte das Theater Oberhausen am Will-Quadflieg-Platz zuletzt 2017 mit Bildmacht und Verve den Windmühlenkämpfer Don Quijote auf die Bühne gebracht: Damals spielte Anja Schweitzer mit Topfhelm den traurigen bis verzweifelt-aufbrausenden Ritter, an ihrer Seite Klaus Zwick als der so getreue wie gewitzte Knappe Sancho Panza.
Ebenfalls mit „Don Quijote“ (auf Polnisch „Don Kichot“) hatten übrigens die 16 Schauspieler und Bühnentechniker vom KTO ihr erstes Oberhausener Gastspiel vor über 500 staunenden Zuschauern gegeben. Hier weiß man längst: Polnisches Straßentheater ist eine Klasse für sich.