Oberhausen. Das Hallenbad Sterkrade ist seit zwei Jahren geschlossen. Schwimmfans können aufatmen: Anfang 2025 soll das Bad öffnen – mit einer Überraschung.
- Das Hallenbad in Sterkrade wird von Schwimmfans vermisst
- Seit zwei Jahren ist das historische Gebäude geschlossen und wird saniert
- Architekten sind stolz: Drei-Meter-Sprungturm in neuer Optik
Die Fassade des Sterkrader Hallenbades sieht unverändert aus. Nur wenigen Menschen ist es derzeit erlaubt, ins Innere zu gehen. Doch die Oberhausener dürfen sich schon jetzt freuen: Das Hallenbad wird ein optischer Genuss. Generationen kennen die Panoramascheiben, den ikonischen Fünf-Meter-Sprungturm mit seinen bogenförmigen Beinen. Dieser Turm hat jetzt eine exakte Kopie bekommen. Neben ihm steht ein zwei Meter kleinerer Verwandter direkt vor der riesigen Glasfront. „Darauf sind wir sehr stolz“, sagt Architekt Wilhelm Moritz-Ebbers bei einem Ortsbesuch mit Oberbürgermeister Daniel Schranz.
Die Sanierung des Hallenbades ist ein Herzschmerz-Projekt. Erst musste das historische Bad, in dem sogar Romy Schneider für einen Film Bahnen zog, geschlossen werden, weil bei Kontrollen Schäden festgestellt wurden. Die Schließung vor zwei Jahren war ohnehin ein Einschnitt für Vereine und Schulen. Dann entpuppte sich der Schaden als Worst-Case-Szenario: Das Wasser hatte sich überall verteilt, hatte sich sogar unter die Fliesen der Wärmebänke gedrückt. Das schlimmste Schaden verbarg sich im unsichtbaren Teil: Die Stützen unter dem Betonbecken im Keller waren angegriffen. Nicht nur das Becken musste also raus, sondern auch der ganze Unterbau repariert werden.
Hallenbad Sterkrade: Kosten für Sanierung steigen auf 18 Millionen Euro
Die Kosten für die Sanierung explodierten (wir berichteten). Statt fünf Millionen Euro wird die klamme Kommune Oberhausen fast 18 Millionen zahlen. Nach derzeitigem Stand. Ein Abriss des Hallenbades wäre allerdings nochmals teurer geworden, der Neubau hätte länger gebraucht und schließlich hätte auch das Herz manch Oberhauseners geblutet, der im Hallenbad Sterkrade das Schwimmen gelernt hatte.
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Jetzt gibt es aber gute Nachrichten: Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Anfang 2025, womöglich sogar schon Ende Januar, soll das Hallenbad öffnen. Die Edelstahlwände des Beckens sind bereits installiert, die Stützen mit hochmoderner Elektrotechnik zum Korrosionsschutz ausgestattet. Vor wenigen Monaten hatten im Keller noch den kaputten Beton von den Stützen abgeschlagen. Jetzt blitzt alles nagelneu. Die Betonpfeiler sind repariert, die Filteranlage ist fast fertig. Auch die Farbe der Fliesen steht fest: Es wird ein Mix aus Blau-Tönen an den Beckenwänden und Grau-Tönen am Boden. Ein Highlight ist der Drei-Meter-Turm. Der alte musste abgerissen werden, er bestand aus den Bogenbeinen und einer Stahlkonstruktion. Der neue Turm sieht exakt so aus wie sein großer Bruder. Laut Architekten blieben die Kosten gleich.
Hallenbad in Oberhausen: Vereine können aufatmen
„In drei bis fünf Jahren hätten wir sonst wieder hier gestanden. Die Kosten wären dann exponentiell gestiegen.“
Bis zum Eröffnungstermin ist noch viel zu tun. Unter anderem werden die Duschen und Umkleiden erneuert und der zweite Teil des Edelstahlbeckens wird eingesetzt. Wilhelm Meier-Ebbers ist zuversichtlich, dass der Zeitplan eingehalten werden kann: „Große Überraschungen erwarten wir nicht mehr.“ Er hält die Komplettsanierung für die richtige Entscheidung: „In drei bis fünf Jahren hätten wir sonst wieder hier gestanden. Die Kosten wären dann exponentiell gestiegen.“
Auch Oberbürgermeister Schranz ist trotz Kostenexplosion überzeugt von der Sanierung: „Es war richtig zu sagen: Wir wollen an der Tradition und dem Bewährten festhalten.“ Sportdezernent Jürgen Schmidt betont, dass das Hallenbad eine zentrale Rolle für Vereine und Schulen spielt. „Es gab eine große Trauer bei den Betroffenen, als das Hallenbad geschlossen werden musste.“ Das sanierte Bad werde die Versorgung in Sterkrade und im Oberhausener Norden sicherstellen. Schmidt denkt dabei auch an die Kinder, die diesen Ort brauchen, um Schwimmen zu lernen.