Oberhausen. Als Angstraum und Schmuddel-Ecke gilt der Fußgänger-Tunnel am Bahnhof Sterkrade. Pläne zeigen, wie die Unterführung nach dem Umbau aussehen soll.
- Seit Jahren wird über den Umbau der Unterführung am Bahnhof Sterkrade geredet
- Nun liegen zumindest erste Visualisierungen des Projektes vor
- Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro
Da helfen selbst die von Schulgruppen liebevoll auf die Wand gebrachten Malereien nicht mehr: Die Fußgänger-Unterführung am Bahnhof Sterkrade ist kein schöner Anblick. Wände und Treppengeländer sind mit Graffiti übersät, an manchen Tagen riecht es streng nach Urin, und vor allem nachts fühlen sich viele Menschen unwohl bis ängstlich. Das soll sich ändern. Im Zuge des Betuwe-Ausbaus, also dem Bau eines zusätzlichen Gleises für den Güterverkehr, soll auch der Sterkrader Bahnhof umgebaut werden. Für die Lichtinstallation gibt es nun konkrete Pläne.
Für mehr als eine Million Euro sollen sowohl die Unterführung als auch die beiden Vorplätze des Sterkrader Bahnhofs eine neue Beleuchtung erhalten. Mehrere Planungsbüros hatten dazu Vorschläge eingereicht, die Wuppertaler „licht | raum | stadt planung GmbH“ hat das Rennen gemacht. Deren Team hat ein Konzept für eine Grundbeleuchtung plus einer sogenannten Ambientebeleuchtung entwickelt, die über die reine Funktionalität hinausgeht. Sie soll, daher der Name, für ein ansprechendes Ambiente auf den Vorplätzen und in der Unterführung sorgen.
Nun lagen der Rathaus-Verwaltung und der Politik erstmals Visualisierungen vor, die zeigen, wie sich die Konzept-Entwickler die Beleuchtung am Bahnhof vorstellen. Demnach sollen die Wände mit Aluminium-Elementen verkleidet werden, in die Licht-Elemente eingefügt werden. Weil die Alu-Paneele geknickt sind, ergibt sich ein „dreidimensionales Bild von Graten und Tälern“, heißt es in der Konzept-Beschreibung. Durch Bewegung soll ein Bild des Fortlaufens entstehen.
Lichstränge sollen Unterführung am Bahnhof Sterkrade erhellen
Und noch mehr: Die einzelnen Lichtstränge können in der Farbe zwischen kalt-weiß und warm-weiß variieren und in der Intensität in einem bestimmten Rhythmus hoch- und wieder heruntergedimmt werden. Dies soll „langsam und ruhig verlaufen und damit eher ein Gefühl der Entspannung und des Verbleibens vermitteln als zusätzlich Geschwindigkeit und Hektik zu erzeugen“, heißt es weiter.
Diese beschriebene Beleuchtung soll auch auf die beiden Vorplätze des Sterkrader Bahnhofes erweitert werden, um auch diese optisch aufzuwerten. Die Experten erklären: „Unter anderem werden dabei die Treppenläufe und Rampen mit in die Handläufe eingelassenen Strahlern in Szene gesetzt und optisch in das Gesamtbild eines modernen Bahnhofsumfeldes integriert.“
Bahnhof Sterkrader: Mehr Licht bei großen Menschenmengen
Zudem sind Punktstrahler im Dach des Vorplatzes an der Ostseite sowie an Masten an der Westseite geplant, die separat gesteuert werden können. Heißt in der Praxis: Wenn im Umfeld des Bahnhofes besonders viel los ist, etwa vor oder nach großen Veranstaltungen in der Nähe, lässt sich die Licht-Intensität der Strahler erhöhen. So sollen sich die Menschen auch zu später Stunde möglichst sicher fühlen.
Die Gesamtkosten des Vorhabens belaufen sich auf auf gut 1,2 Millionen Euro. Die Grundbeleuchtung schlägt dabei mit etwas mehr als 200.000 Euro zu Buche, die Ambientebeleuchtung kostet gut eine Million Euro. Bleiben noch die Betriebskosten: Für Wartung, Reinigung und Strom liegt die Rechnung voraussichtlich bei knapp 18.000 Euro im Jahr.
Wann die Arbeiten am Bahnhof Sterkrade beginnen und wann mit einer Fertigstellung zu rechnen ist, bleibt derzeit noch unklar. Eine entsprechende Anfrage an die Deutsche Bahn vom 10. Juli blieb bislang ohne Antwort (Stand: 23. Juli).
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