Oberhausen. Im Oberhausener Stadtteil Alsfeld ist Richtfest für 70 weitere neue Mietwohnungen gefeiert worden. Was die Wohnungen bieten – und kosten.
- An der Jägerstraße in Oberhausen-Alsfeld entstehen neue Wohnungen
- Im Erdgeschoss gibt es Gärten, im Obergeschoss eine Dachterrasse, im Innenhof einen Spielplatz
- Für eine 50-Quadratmeter-Wohnung zahlen Mieter rund 700 Euro Kaltmiete
20 Meter über der Decke der Tiefgarage im Hinterland der Jägerstraße in Alsfeld schwebt am Freitagnachmittag der Richtkranz. Der zweite Bauabschnitt im Wohnpark Gute Hoffnung macht Fortschritte. Die Rohbauten stehen. Weitere 70 Wohnungen sind im Bau. Zwei der vier Häuser sollen schon zum Jahresende fertig sein, die beiden anderen im Frühjahr 2025.
Bauherr Thomas Dietz ist seit 25 Jahren im Immobiliengeschäft tätig und in Oberhausen bestens vernetzt. Unter dem Richtkranz begrüßt er Oberbürgermeister Daniel Schranz. Man duzt sich. Im Hintergrund brät der SPD-Stadtverordnete Jörg Bischoff mit seinem Partyservice Würstchen. Die Planung des Wohnparks stammt vom Architekturbüro des langjährigen früheren CDU-Kreisvorsitzenden Wilhelm Hausmann. Dietz‘ Kompagnon Felix Koch kann wegen Krankheit nicht teilnehmen.
Neue Wohnungen in Oberhausen: Quadratmeter-Preis zwischen 13 und 14 Euro
Imposante Zahlen zu diesem zweiten Bauabschnitt trägt Dietz vor: So seien 4100 Tonnen Steine in den vier zwei bis zweieinhalbgeschossigen Häusern verbaut. 12,6 Tonnen Mörtel halten sie zusammen. 15.000 Tonnen Beton wurden vergossen, 600 Tonnen Stahl und 140 Tonnen Holz verbaut. „Gute Arbeit, nur manchmal etwas zu teuer“, sagt Bauherr Dietz an die Adresse der Handwerker. Es gibt Lacher im Publikum. Zwar sei es sinnvoll, in der aktuellen Krise am Bau die Konjunktur zu beleben, nur sei das einfacher gesagt als getan.
Der Wohnpark wird am Ende mit 25 Millionen Euro um bis zu 25 Prozent teurer sein als ursprünglich, noch vor Corona, kalkuliert. Die Kaltmieten liegen denn auch zwischen 13 und 14 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Für eine kleine 50-Quadratmeter-Wohnung sind folglich etwa 700 Euro Kaltmiete fällig. Eine große 120-Quadratmeter-Wohnung schlägt demnach mit fast 1600 Euro zu Buche. Für den ersten Bauabschnitt habe man ohne Probleme Mieter gefunden, sagt der Bauherr. „Mit dem zweiten Bauabschnitt sind wir noch nicht auf dem Markt.“ Es gebe aber schon eine Warteliste.
Wohnpark an der Jägerstraße: Fernwärme, Fußbodenheizung, Barrierefreiheit
Höchste Ansprüche an geringe Energie- und damit Wohnnebenkosten kann der Wohnpark nicht erfüllen. Er entspricht dem Energieverbrauchsstandard KfW 55. Es gibt aber auch KfW 40 und KfW 40 plus. Solartechnik auf den Dächern dient denn auch nur für die Stromversorgung von Gemeinschaftsanlagen wie Tiefgarage und Treppenhaus. So hieß es beim Richtfest für den ersten Bauabschnitt vor einem Jahr. Er umfasst 25 Wohnungen. Für den Einsatz von Wärmepumpen, sagt Dietz, sei die Wohnanlage zu groß. Warmwasser aus dem Durchlauferhitzer sei für die Mieter preiswerter, als es aus der Fernwärmeleitung abzuleiten.
Geboten werden demnach Heizung durch Fernwärme, Fußbodenheizung und Barrierefreiheit bis in die Duschen, eine Videosprechanlage an der Wohnungstür, Türspione auch in Rollstuhlhöhe und im ersten Bauabschnitt eine wertvolle Einbauküche. Im Erdgeschoss gibt es Gärten, im Obergeschoss eine Dachterrasse. Im Innenhof sind außerdem begrünte Gemeinschaftsflächen und ein Spielplatz vorgesehen. Daniel Schranz hat daran erinnert, dass an gleicher Stelle jahrzehntelang Särge hergestellt wurden.
Neue Wohnungen in Oberhausen: Keine Sozialwohnungen dabei
Die neue Architektur fällt dadurch auf, dass sie abwechslungsreich gegliedert ist, in der Höhe wie der Bautiefe, durch verschiedene aufgesetzte Teilgeschosse. Die vier Häuser sind L-förmig. Es handelt sich ausschließlich um Mietwohnungen. Ursprünglich war auch von Eigentumswohnungen die Rede. Für Sozialwohnungen, erklärt Thomas Dietz, sei die ganze Anlage zu aufwendig. Die Tiefgarage jedenfalls bietet auch Platz für große Geländewagen.
Bei der im Bebauungsplan, einer großen Karte, festgesetzten Dachbegrünung sind noch Fragen zu klären. Die Emschergenossenschaft hat sich vergeblich gewünscht, offene Verdunstungsflächen für Regenwasser zu schaffen, damit nach Unwettern weniger Wasser in tiefer gelegene Gebiete der Umgebung abfließt. Der Wohnpark könnte eines Tages noch um zwei Häuser an der Ecke Iltisstraße/Luchsstraße erweitert werden.
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Die rund 30 Gäste unten auf der Betondecke der Tiefgarage beobachten, wie Dachdecker-Azubi Robin Buschmann den letzten Nagel in die Dachkonstruktion eines der Häuser einschlägt. Es gibt Applaus. Nach ihm beschreibt Heinrich Boehner von der Firma Geese-Bau in Klosterhardt in Reimform die Mühen und das Werk der Handwerker und wünscht den Gebäuden mit ihren Bewohnerinnen und Bewohnern eine gute Zukunft. Er leert das obligatorische Glas Schnaps und lässt es an einer Wand zerschellen.. Später wird das Buffet eröffnet. Dann werden die Bratwürstchen von Jörg Bischoff gefragt sein.
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