Oberhausen. In NRW starten die Sommerferien. Das Ende des Schuljahres ist aber nicht für alle erfreulich. Wie man mit schlechten Noten umgehen sollte.

Ab Montag, 8. Juli, beginnen in Nordrhein-Westfalen offiziell die Sommerferien 2024. Schülerinnen und Schüler erleben an diesem Freitag das Ende des Schuljahres. Doch nicht alle starten in die sechswöchige Auszeit mit einem guten Gefühl: Bei manch einem Kind verhageln schlechte Noten die Stimmung daheim. Wibke Poth, Vorsitzende des Oberhausener Verbandes Bildung und Erziehung, gibt Eltern Tipps, wie sie mit dem Stimmungsknick umgehen können.

Zunächst rät sie, sich in die Situation der Kinder zu versetzen: „Schule und Unterricht sind für die Kinder und Jugendlichen wie das Arbeitsleben für die Erwachsenen. Täglich sind sie gefordert, sich über eine lange Zeit zu konzentrieren, ihr Lernpensum ist groß. Umso wichtiger ist es, dass sie sich nun erholen. Für Kinder und Jugendliche ist das Abschalten genauso wichtig wie für Erwachsene.“ Sie bräuchten jetzt dringend die Auszeit, „um den Kopf freizubekommen“ und Kraft für das nächste Schuljahr zu schöpfen.

Schlechte Noten auf dem Zeugnis: Nicht direkt weiterbüffeln

Kommt das Kind mit einer schlechten Note in einem wichtigen Fach nach Hause, sollte nicht der Druck erhöht werden: „Es ist nicht zielführend, direkt mit dem Ferienbeginn zu versuchen, Lernrückstände aufzuholen und weiter zu büffeln. Ferien- bzw. Erholungsaktivitäten und Ferienlernzeiten sollten im Gleichgewicht stehen“, rät Wibke Poth.

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Kinder, die schlechte Noten haben oder gar nicht versetzt werden, bräuchten jetzt Unterstützung statt Mahnungen. „Eltern und Lehrkräfte sind gefordert, die Kinder mit ihren Misserfolgserlebnissen nicht alleine zu lassen und sie aufzubauen. Das kann durch die gemeinsame Absprache über sinnvolle Übungszeiten und Übungsinhalte in den Ferien gelingen und dadurch, dass den Kindern und Jugendlichen greifbare Perspektiven für das nächste Schuljahr aufgezeigt werden.“

Expertin: Persönlichkeit des Kinder hängt nicht von Noten ab

Wibke Poth ist Vorsitzende des Oberhausener Verbands Bildung und Erziehung.  
Wibke Poth ist Vorsitzende des Oberhausener Verbands Bildung und Erziehung.   © Silvia Kriens

Im Fokus sollte das Selbstwertgefühl der Kinder sein. „Kinder und Jugendliche, die erfahren, dass ihr persönlicher Wert nicht allein von Zeugnisnoten abhängt, können starke Persönlichkeiten entwickeln. Ausgeübter Druck durch Streichung der Ferienaktivitäten führt selten zum Erfolg.“

Für Fragen rund um die Zeugnisse hat die für Oberhausen zuständige Bezirksregierung Düsseldorf eine Anlaufstelle eingerichtet: Das Zeugnis-Telefon zu Fragen aus den Schulformen Realschule, Gymnasium, Gesamtschule, Sekundarschule und Gemeinschaftsschule sowie Berufskolleg ist unter der Nummer 0211-475-4002 an folgenden Tagen erreichbar: Freitag, 7. Juli, Montag, 8. Juli und Dienstag, 9. Juli, von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr. Bei Fragen zu den Zeugnissen an Grund-, Haupt-, und Förderschulen ist in Oberhausen die Nummer 0208-825-2770 zu wählen. Sie ist von der Stadtverwaltung eingerichtet worden.