Oberhausen. In Osterfeld soll die St.-Josef-Kirche umgebaut werden. Wann kommt das Millionen-Projekt endlich? OB Schranz äußerte sich auf einer Bürgerveranstaltung.
Wann kommt die Sportkirche? Die Kirche St. Josef in Oberhausen-Osterfeld soll ja bekanntlich zu einer solchen Sportkirche mit attraktiven Kletter- und Bewegungsmöglichkeiten umgebaut werden und sich damit in einen besonderen Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil verwandeln. Doch wann kommt das Millionen-Projekt endlich? Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) musste die knapp 30 Zuhörerinnen und Zuhörer bei seinem jüngsten Bürgerdialog-Treffen „Auf ein Wort“ noch ein wenig vertrösten. Es hat deutliche Verzögerungen bei dem Projekt gegeben. „Das Architekturbüro macht derzeit die Feinplanung“, sagte der Oberbürgermeister. Die Pläne sollen in diesem Sommer fertiggestellt sein. Wann der vom Bund zu 90 Prozent geförderte Umbau dann genau starten kann, ist derzeit noch unklar.
Viele Themen standen in der von Norbert Lamb moderierten Diskussionsrunde im ev. Gemeindezentrum an der Vestischen Straße im Blickpunkt. Den Menschen in Osterfeld, in Heide und Rothebusch liegen ihre Wohnquartiere am Herzen – das wurde in jeder Sekunde der Debatte deutlich. Da ging es zum Beispiel um die großen Festivals im Olga-Park und um die damit verbundenen Folgen für die Anwohner: von fremden Autos stundenlang blockierte Hauseinfahrten, jede Menge Lärm, viel wilder Müll: Das sind aus Sicht vieler Anwohner die regelmäßigen, unangenehmen Begleiterscheinungen solcher Großveranstaltungen. Der Appell der Osterfelder an die Stadtspitze: Die Stadt solle den ruhenden Verkehr zu Festivalzeiten strikter kontrollieren, im Notfall auch mal Wohnstraßen sperren und vor allem dafür sorgen, dass das Olga-Gelände nach solchen Veranstaltungen jeweils wieder umfassend gesäubert und ansprechend gestaltet wird, damit auch die Osterfelder selbst mehr vom Olga-Park als Naherholungsgebiet haben.
Lockeres Pflaster, desolate Gehwege, Hausdauerbaustelle an der Vestischen
In der Debatte ging es oft auch um kleinteiligere Themen: Auf dem Osterfelder Marktplatz seien Teile des Pflasters locker, lautete ein Bürgerhinweis. Der Oberbürgermeister sagte zu, dass die Verwaltung das Pflaster überprüft. Im Bereich Freitagsfeld gebe es Gehwege, die für Passanten wegen ihres schlechten Zustandes unzumutbar seien. Schranz wies prompt darauf hin, dass dort die entsprechenden Deckschichten bis zum Herbst erneuert werden sollen. Auf dem mittleren Teil der Vestischen Straße gebe es eine eingerüstete Hausdauerbaustelle, die dazu geführt habe, dass der Gehweg gesperrt werden musste. Daniel Schranz versprach, dass die Verwaltung sich diesen Endlos-Fall nochmals genau anschaut.
Mit Blick auf die Heide-Schule an der Kapellenstraße hatte der Oberbürgermeister eine überraschende Ankündigung parat: Die Stadtverwaltung prüft derzeit, ob es sinnvoll ist, die Osterfelder Heide-Schule zu reaktivieren, nachdem sie ja im Zuge der Neugründung der Robert-Koch-Grundschule an der Erikastraße geschlossen worden war. Auf dem Wege einer Wiedereröffnung könnte die Verwaltung schnell mehr räumliche Kapazitäten für den Förderschul-Unterricht schaffen, denn dies ist dringend nötig, da offenbar immer mehr Eltern von Kindern mit Förderbedarf eine reine Förderschule bevorzugen und sich nicht für den Weg der schulischen Inklusion entscheiden wollen.
Schranz: „Keine falsche Toleranz“ gegenüber jugendlichen Straftätern
Ein klares Statement gab der Oberbürgermeister ab, als die Sprache auf die deutlich gewachsene Jugendkriminalität und die jüngste, noch ungeklärte Serie von Schuleinbrüchen kam. Der CDU-Politiker plädierte dafür, gerade gegenüber jungen Straftätern „keine falsche Toleranz“ zu zeigen, sondern alle rechtsstaatlichen Mittel zu nutzen, um solche Täter zu bestrafen. Diese Konsequenz müssten die staatlichen Institutionen in jedem einzelnen Fall zeigen, denn: „Diese Gesellschaft hat sich Gesetze und Regeln gegeben. Und diese Gesetze und Regeln sind zu beachten.“
Rund 90 Minuten debattierte die Stadtspitze bei dieser 25. Ausgabe von „Auf ein Wort“ intensiv mit den Bürgerinnen und Bürgern, die aber nicht nur Kritik und Frust parat hatten, sondern zugleich auch ein schönes Bekenntnis: „Wir leben gerne hier.“
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