Mülheim. 13.000 Kubikmeter Erdaushub ergeben einen mächtigen Krater. Der Neubau des Hallenbades Heißen macht Fortschritte. Wann es fertig sein soll.
„Bis hierher war es ein weiter und oft auch steiniger Weg“, sagte OB Marc Buchholz am Donnerstag beim offiziellen Spatenstich für Mülheims neues Hallenbad in Heißen. Die Vielzahl an Gästen unterstrich dabei die Bedeutung, die dem mehr als 20 Millionen Euro teuren Neubau zugemessen wird.
Einige Zeit wird das dem Abriss geweihte, marode Friedrich-Wennmann-Bad noch durchhalten müssen. Das Bad von 1975 soll so lange geöffnet bleiben, bis das neue Eröffnung feiert. OB Marc Buchholz stellt dies für Frühjahr 2027 in Aussicht. So ist der Bauplatz für das neue Bad auf die Wiese nebenan verlegt. Dort tut sich mittlerweile ein gigantisches Loch auf. 13.000 Kubikmeter Erdaushub hat es gegeben, die Arbeiten hatten sich hingezogen: wegen umfangreicher Sicherungsmaßnahmen, die auf dem alten Bergbau-Areal nötig waren, auch, weil viel Regen die Baustelle zwischenzeitlich in ein Schlammfeld verwandelt hatte.
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Neues Bad soll Verdopplung der Schwimmstunden in Mülheims Schulsport möglich machen
Nun aber der symbolische Spatenstich. „Ein besonderer Tag“ sei dies, so OB Buchholz, der die Einschränkungen des maroden Wennmann-Bades eine Zumutung nannte für Schulen, Vereine sowie Bürgerinnen und Bürger. „Viele Kinder können im Grundschulalter nicht sicher schwimmen, was auch an den mangelnden Wasserflächen liegt.“
Den Millionen-Bau Bau stemmt die Stadt komplett ohne Hilfe von Bund und Land, 3,8 Millionen Euro steuert allerdings eine Stiftung bei. Buchholz hob die Vorteile des Neubaus hervor. Im Sportbecken mit Drei-Meter-Sprunganlage wird es endlich auch eine sechste 25-Meter-Bahn geben, sodass Schwimmwettkämpfe der Kategorie D stattfinden können. Die sechste Bahn soll auch ermöglichen, dass die Zahl der Schwimmstunden im Schulsport künftig verdoppelt werden kann, weil das Sportbecken in zwei gleich große Bereiche zu unterteilen sein wird. Zudem wird das Lehrschwimmbecken dank Hubboden vielfältig nutzbar sein. Kleinkinder kommen nicht zu kurz: Für sie ist ein Planschbecken eingeplant. Das neue Bad soll barrierefrei sein.
Kein Freibad-Ersatz in Planung, Mülheim prüft aber den Bau eines Schwimmbades links der Ruhr
Einen Freibadbetrieb wird es nicht mehr geben. Badegäste sollen aber eine Liegewiese zum Sonnenbaden nutzen können. Als einzige Freibäder in der Stadt bleiben das Naturbad und das privat betriebene an Kämpchens Hof in Dümpten. Pläne für ein neues Freibad gibt es nicht. OB Buchholz verweist nicht nur auf die Überschuldung der Stadt, sondern auch auf Personalengpässe in Bäderbetrieben und knappe Flächen. „Aber klar: Wenn uns jemand 20, 30 Millionen Euro bringt...“, stünde er einem privaten Engagement aufgeschlossen gegenüber.
Bleibt eine Frage: Wann kommt es zum ersten Spatenstich für ein Hallenbad in der Schwimm-Diaspora links der Ruhr? Die schwarz-grüne Ratskoalition hatte das Projekt zuletzt neu angeschoben. Drei Flächen seien als mögliche Standorte mittlerweile geprüft, man werde in Kürze der Politik öffentlich berichten, stellte Sportdezernent David Lüngen dazu in Aussicht. In Rede für ein solches Bad waren mal die Saarner Kuppe, auch das Parkstadt-Areal in Speldorf. Den dritten Standort verrät die Stadt noch nicht.
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