Mülheim. Im Standort-Ranking macht Mülheim die meisten Plätze gut. Gibt es einen Wirtschaftsboom? Ein bekanntes Unternehmen liefert die Antwort.

Wenn neue Statistiken herausgegeben werden, heißt das für Mülheim oft nichts Gutes. Wie die jüngste Auswertung des Statistischen Landesamtes in Sachen Industrie. Doch das neueste Standort-Ranking lässt aufhorchen. In der zweimal jährlich erscheinenden Auswertung des Informationsnetzwerks „Die deutsche Wirtschaft“ hat Mülheim gleich 29 Plätze gut gemacht - und damit mehr als jede andere Stadt in Deutschland.

Durch diesen Sprung gehört Mülheim in dieser Statistik nun wieder zu den Top 30 in Deutschland. Die in der Stadt ansässigen Unternehmen machten zuletzt einen Umsatz von 87,62 Milliarden Euro. Das ergibt eine Wertschöpfungsquote von 391.450 Euro pro Arbeitnehmer.

20-mal mehr Umsatz in Mülheim als beim letzten Standort-Ranking?

Erstaunlich: Bei der letzten Veröffentlichung des Standort-Rankings vor einem halben Jahr lag der Umsatz in Mülheim insgesamt nur bei 4,46 Milliarden Euro. Eine Verzwanzigfachung innerhalb kürzester Zeit? Gibt es doch einen wirtschaftlichen Boom in der Stadt?

Des Rätsels Lösung ist eine ganz einfache: Mülheim war beim letzten Ranking noch mit einem Unternehmen weniger gelistet. Und zwar einem recht entscheidenden: Aldi Süd. Einer der größten Arbeitgeber in der Stadt tauchte bisher in der Statistik nicht auf, weil der Discounter nicht in seine Nord- und Süd-Variante unterschieden und damit in Essen verortet wurde.

Welche Weltmarktführer in Mülheim beheimatet sind

Diesmal wurden sowohl Aldi Nord als eben auch Aldi Süd berücksichtigt, sodass Mülheim kräftig an kumuliertem Umsatz gewann und damit jene 29 Plätze gutmachte. Gleichzeitig steigt die Zahl der Weltmarktführer auf vier. Neben Aldi sind das die Turck-Gruppe im Bereich Industrieautomation, die Firma Siebtechnik auf dem Gebiet der Zentrifugen-Sonderlösungen für Chemie- und Lebensmittelindustrie sowie die Europipe GmbH, die Großrohre für Transkontinental- und Tiefseepipelines herstellt.

Aldi Süd ist einer der vier Weltmarktführer mit Sitz in Mülheim.
Aldi Süd ist einer der vier Weltmarktführer mit Sitz in Mülheim. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Siebtechnik taucht auch bei den Firmen in Auslandsbesitz auf, denn das Unternehmen gehört zur Schweiter Stafag Holding. 17 in Mülheim gelistete Unternehmen befinden sich in ausländischem Besitz. Von den 10.000 wichtigsten Mittelständlern in Deutschland sind 21 in Mülheim verortet. Bei großen Investoren kann Mülheim nur zwei von den wichtigsten 2500 aufweisen. Das durchschnittliche Gründungsjahr liegt laut dem neuen Standortranking bei 1955. Die Pfeifer Drako Drahtseilwerk GmbH & Co. KG gilt dabei mit ihrem Ursprung im Jahr 1810 als das älteste Top-Unternehmen.

Essen ist beste Ruhrgebietsstadt im Ranking

An der Spitze des Rankings stehen wenig überraschend die Großstädte München, Hamburg und Berlin. Beste Ruhrgebietsstadt ist Essen auf Rang acht. Dort werden zehn Weltmarktführer verortet - einer davon ist Aldi Nord. Obwohl der Nachbarstadt der Süd-Teil des Discounters - statisch betrachtet - genommen wurde, hielt Essen seine Position in den Top 10. Duisburg wird auf Rang 23 geführt, Oberhausen folgt erst auf Position 87.

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