Mülheim. Mit kleinen Eingriffen soll der Radverkehr in Mülheim einfacher werden. An einer Stelle beißt man sich jedoch die Zähne aus.
Die Verkehrswende mag bisweilen kleinschrittig daherkommen, doch an der Karlsruher Straße können Fahrradfahrer auf eine Teilverbesserung und damit auf flüssigeres Radeln hoffen. Es bleibt allerdings auch bei einer langjährigen Kuriosität.
Wer von der Kreuzung Duisburger Straße mit dem Drahtesel rechts einbog, muss bislang auf einem jeweils schmalen getrennten Rad- und Fußweg in Richtung Saarner Straße strampeln. Doch der ist nicht selten zugeparkt, weil kurz darauf ein Kiosk und ein Restaurant folgen. Was wiederum dazu führt, dass Radler auf den Gehweg ausweichen müssen.
Nutzungszwang an Karlsruher Straße entfällt
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Spätestens aber 130 Meter weiter endete schon der Radweg an der Einfahrt zur Haydnstraße. Ab dieser Stelle dürfen Radfahrer wiederum den gemeinsamen Weg mit Fußgängern frei nutzen. Warum also sollte man an dem umständlichen getrennten Radwegabschnitt festhalten?, fragten Grüne und CDU. Und beantragten, den kompletten Weg für Fußgänger wie Radelnde freizugeben.
Die Verwaltung stimmte zu, denn so würde man Radwege heutzutage eh nicht mehr bauen, fügte die Leiterin der Straßenverkehrsbehörde, Sonja Knopke, hinzu. Künftig weist ein Fahrrad-Piktogramm auf die Nutzbarkeit für Radler hin. Kleine Änderung mit großer Wirkung: Der Nutzungszwang des Weges entfällt damit und Fahrradfahrer dürfen entscheiden, auf der Straße zu fahren.
Die Quadratur des Abbiegens
In einem kuriosen Punkt wurden sich Politik und Stadt dagegen nicht einig, obwohl der seit Jahren zu noch umständlicheren Fahrmanövern führt. Auf Höhe des Speldorfer Depots endet der Zweirichtungsradweg von Broich in Richtung Duisburg. Wer aber hier kurzerhand links auf die Karlsruher Straße einbiegen will, darf das streng genommen nicht.
Stattdessen muss man rechts über die Kreuzung auf die andere Seite, dort links entlang des Überwegs Ruhrorter Straße und schließlich wieder links zurück über den Überweg Duisburger Straße. Dann ist man dort, wo man schon vor fünf Minuten sein wollte: auf der Karlsruher Straße.
Macht in der Praxis wohl kein Mensch, wer aber einfach geradeaus fährt - statt rechts-links-links im Quadrat -, riskiert zum Geisterfahrer zu werden, mit allen Folgen im Unfall-Fall.
Unfälle, weil abbiegende Autofahrer nicht mit Radlern „rechnen konnten“
Um das zu vereinfachen, würde Schwarz-Grün einfach den Hinweis „Radweg-Ende“ zehn Meter weiter und damit hinter die Kreuzung versetzen. Doch nach Angaben der Unfallkommission habe es vor dieser verkehrsbehördlichen Quadratur des Abbiegens hier Unfälle gegeben, weil einbiegende Autofahrer mit den entgegenkommenden Radlern „nicht rechnen konnten“, wie es Knopke beschrieb.
Eine Lösung bleibt Fahrradfahrern hingegen unbenommen: Absteigen und geradeaus über die Kreuzung schieben.
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