Mülheim. In Mülheim gibt es viele Nicht-Sportvereine. Einige von ihnen suchen aktiv nach neuen Mitgliedern, andere nehmen ganz bewusst nicht jeden.
„Wir lassen uns mit der Aufnahme neuer Mitglieder ganz bewusst sehr viel Zeit und suchen sie sehr sorgfältig aus“, erklärt Tristan Tiedtke, der stellvertretende Vorsitzende der Mülheimer Freimaurer-Loge „Broich – zur verklärten Luise“. „Unser Bund ist auf das ganze Leben ausgelegt. Im besten Fall verbringen wir also unser ganzes Leben lang viel Zeit miteinander und teilen für uns sehr bedeutsame Dinge.“
Für Mülheimer Freimaurer gelte unzweifelhaft menschliche Qualität vor Mitglieder-Quantität. „Wenn wir alle drei Jahre ein neues Mitglied aufnehmen, dann ist das für uns vollkommen ausreichend. Mundpropaganda, öffentliche Veranstaltungen, zu denen alle Interessierten herzlich willkommen sind und die Teilnahme am ‚Tag des offenen Denkmals‘ sind die Mittel, derer wir uns zur Mitgliederwerbung bedienen“, so Tiedtke.
Mülheims Freimaurer: „Alle drei Jahre ein neues Mitglied reicht aus“
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„Die innere Verbindung unseres ehemaligen Meisters vom Stuhl - also unseres ehemaligen Vorsitzenden - Karl von Bock und Polach, mit der Loge war so intensiv, dass uns der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt sein Wohnhaus vermacht hat, an dessen Stelle unser heutiges Logenhaus steht.“ Das sei auch der Grund, warum man nicht auf viele Mitglieder zur Finanzierung des Vereins angewiesen sei, so Tiedtke. Mehr Infos gibt es unter www.loge-broich.de
Die Mülheimer Casino-Gesellschaft setzt in Sachen Mitgliederwerbung auf Netzwerk-Arbeit. „Wir sprechen Bekannte aus unserem beruflichen Umfeld, den Schulen oder KiTas unserer Kinder oder dem Sportverein an“, erklärt Thomas Rox, der zweite Vorsitzende der Vereinigung. Jeder nutze sein Netzwerk. „Wir fragen auch Bekannte aus Lions und Rotary Clubs.“
Casino-Gesellschaft will neue Mitglieder durch Netzwerk-Arbeit gewinnen
Zudem rückten natürlich durchaus auch Kinder der aktuellen Mitglieder in die Gesellschaft nach. „Für uns ist es teilweise einfacher, neue Mitglieder zu finden, weil der Besuch unserer Veranstaltungen im Gegensatz zu anderen Clubs freiwillig ist.“ Ganz grundsätzlich sei es schwierig, Mitglieder im Alter zwischen 30 und 40 zu gewinnen, da diese inmitten von Familien- und Karriereplanung stünden, so Rox. „Unser Ziel ist es immer, Kandidaten aus allen gesellschaftlichen Bereichen wie Kultur, Sport, Wissenschaft, Bildung etc. zu finden.“ Infos: www.gesellschaft-casino.com
Die Mülheimer Weinbruderschaft sieht positiv in die Zukunft. „Ich denke nicht, dass es zukünftig schwieriger wird, neue Mitglieder zu gewinnen“, sagt Präsident Hans-Peter Elke. Allerdings sei die Mülheimer Weinbruderschaft, obwohl sie bereits über fünf Jahrzehnte besteht, sowohl in Mülheim, als auch den Nachbarstädten relativ unbekannt.
Mülheims „Weinbrüder“ stoßen gerne auch mit Schwestern an
„In den letzten Jahren erneuert und verjüngt sich unser Verein, was sicherlich auch mit der Aufnahme weininteressierter Frauen einhergeht.“ Werbung, die lange Jahre gut über die Mund-zu-Mund-Propaganda der Mitglieder funktioniert hat, werde zukünftig immer mehr über Presse-Arbeit und Soziale Medien erfolgen“, so Elke.
„Mit der Gelassenheit und der daraus resultierenden Sicherheit einer 55-jährigen Bruderschaft lassen wir alle Herausforderungen gerne auf uns zukommen. Nicht ohne Grund fühlen sich die heutigen Weinschwestern und Weinbrüder - oft über sehr viele Jahre - miteinander verbunden.“ Sie freuten sich immer, an Wein interessierte und freundliche Männer und auch Frauen in unserem Kreis kennenlernen und vielleicht auch aufnehmen zu dürfen“, so der Präsident der Mülheimer Weinbruderschaft. Infos: www.weinbruderschaft-muelheim.de
Soroptimistinnen wollen gar nicht weiter wachsen
Der Si-Club Duisburg/Mülheim (Soroptimist International) ist bemüht, seine Mitgliederzahl um die 30 zu halten. „Viel mehr ist dem intensiven Austausch untereinander schlicht nicht förderlich“, erklärt Dr. Ursula Hilberath, die ehemalige Präsidentin und langjährige Öffentlichkeitsbeauftragte des Vereins, dessen erklärte Ziele das Netzwerken seiner Mitglieder und ein frauenorientierter Blick auf die Welt und die Gesellschaft sind.
Es gebe zahlreiche Bemühungen, neue und jüngere Mitglieder zu gewinnen. Bis vor Kurzem geschah dies zum Beispiel als ungeplanter Nebeneffekt durch die Auszeichnung herausragender Studentinnen der Universität Duisburg-Essen. „In Zukunft werden wir in diesem Punkt mit der Hochschule Ruhr West zusammenarbeiten.“
Grundsätzlich werde eine Mitgliedschaft oft erst dann erwogen, wenn Frauen die Familiengründungsphase hinter sich haben, erläutert Hilberath. „Unsere Mitglieder schlagen auch gerne interessante Frauen für eine Mitgliedschaft vor.“ Zudem ergäben sich im Rahmen der verschiedenen Aktivitäten des Vereins Kontakte zu potenziellen neuen Mitgliedern. www.clubduisburgmuelheim.soroptimist.de
Generationswechsel in der Mülheimer Bürgergesellschaft Mausefalle
Die Mülheimer Bürgergesellschaft Mausefalle befindet sich derzeit in einem Umbruch. „Uns steht ein Generationswechsel bevor“, erklärt Andreas Krajinski, der Baas, also der erste Vorsitzende der Vereinigung. Die zentrale Herausforderung des Vereins werde es sein, diesen Generationswechsel erfolgreich zu gestalten und weitere Mülheimer für diese Gemeinschaft zu gewinnen.
„Unser Fokus verlagert sich immer stärker auf das gemeinsame Bestreben, unserer Stadt durch kleine, gezielte Aktionen zu helfen, sie zu verschönern und Menschen in den Blickpunkt zu heben, die sich um Mülheim und seine Bürgerinnen und Bürger verdient gemacht haben“, so Krajinski. Er sei sich sicher, dass dies Ziele seien, mit denen sich viele identifizieren können. „Wir freuen uns immer über Interessierte.“ Mehr dazu: mausefalle.jimdosite.com/
Frauen-Organisation „Inner Wheel“ will viel bewegen
Inner Wheel ist die weltweit größte internationale Frauen-Service-Organisation. Britta Mauritz ist die Präsidentin des District Inner Wheel Clubs Mülheim/Ruhr-Oberhausen. „Wir gewinnen neue Mitglieder durch direkte Ansprache von Freundinnen und Bekannten aus dem privaten Himmelreich.“
Eine Einstiegshürde sei sicherlich die Tatsache, dass eine Mitgliedschaft einen gewissen Zeit-Aufwand mit sich bringe. „Wir treffen uns einmal im Monat, tauschen uns aus und laden unterschiedliche Referentinnen und Referenten ein. Zudem investieren wir Zeit in unsere Projekte und kümmern uns gegenseitig umeinander“, erläutert Mauritz. Dieses zeitliche Engagement schrecke potenzielle Mitglieder auch ab. Die Ausübung eines Amtes erfordere zusätzliche Zeit.
Mülheimer Frauen werben für ihren Club durch die eigene Arbeit
„Wir arbeiten daran, die Bekanntheit des Clubs durch Präsenz bei Veranstaltungen wie einem Second-Hand-Markt für Handtaschen, einem Stand auf dem Adventsmarkt in der Mülheimer Altstadt und weiteren Aktivitäten wie der Mithilfe in der Cafeteria der Theodor Fliedner-Stiftung zu erhöhen.“
Am 24. August findet die nächste der erwähnten Aktionen für einen guten Zweck statt. Dann lädt Inner Wheel zu einem Verkauf von Handtaschen, Gürteln und Schals zu EDEKA Paschmann im Hafencenter an der Weseler Straße in Speldorf (10 bis 16 Uhr) ein. Infos unter: muelheim-ruhr-oberhausen.innerwheel.de/
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