Mülheim/Duisburg. Fast eine Stunde lang wartete ein Duisburger, um am Hauptbahnhof Mülheim in den SEV umzusteigen. Das zuständige Unternehmen weist Vorwürfe ab.
Normalerweise ist Cem Hamparoglu eine knappe Stunde unterwegs, wenn er von seinem Fotografie-Studium in Dortmund nach Hause fährt. Am Montag aber kam er erst nach der doppelten Zeit in Duisburg an. Grund dafür war der Schienenersatzverkehr (SEV), der seit diesem Tag zwischen Mülheim und Duisburg verkehrt.
„Am Montag war es ganz schrecklich“, schildert der Duisburger, der mit dem Regionalexpress am Mülheimer Hauptbahnhof ankam und dort in einen Bus in Richtung seiner Heimatstadt umsteigen wollte. Der SEV wird aktuell eingesetzt, weil aufgrund einer umfangreichen Modernisierung am Autobahnkreuz Kaiserberg auch eine Brücke erneuert wird und die darunter verlaufende Bahnstrecke aus Sicherheitsgründen gesperrt ist.
Duisburger klagt: „Sie kriegen es einfach nicht hin“
Soweit, so üblich, denn oftmals werden die Ferien für solche umfangreichen Maßnahmen genutzt. Das weiß auch Cem Hamparoglu. „Es ist schon das dritte Mal, dass diese Strecke einen Schienenersatzverkehr bekommt – aber sie kriegen es einfach nicht hin“, ärgert sich der Pendler.
Als er aus dem RE ausstieg, standen schon rund 50 Personen an der Haltestelle am Mülheimer Nordeingang. Die Zahl vergrößerte sich durch diejenigen, die aus dem Zug aus Richtung Dortmund kommend umsteigen wollten. „Wir standen an der dünnen Bordsteinkante gefühlt eine halbe Stunde lang, bis dann ein einziger Bus kam“, so Hamparoglu.
National Express: „Zehn-Minuten-Takt kann gehalten werden“
Freilich konnte der Bus nicht alle wartenden Fahrgäste aufnehmen. „Wie soll ein kompletter Zug in einen normalen Bus passen?“, fragt sich Cem Hamparoglu. Einige mussten weiter warten, darunter Mütter mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. „Es herrschte schon ein großer Ärger unter den Leuten, und es war einfach verwunderlich, weil eigentlich alle zehn Minuten etwas kommen sollte.“
Zuständig für die Strecke ist das Unternehmen National Express. Dort kann man die Vorwürfe nicht ganz nachvollziehen. „In den vergangenen Tagen sind keine Busse im SEV von Essen nach Duisburg aufgrund von Krankheit ausgefallen. Der anvisierte Zehn-Minuten-Takt kann größtenteils eingehalten werden“, teilte ein Sprecher mit.
A40 kann für Verspätung der Ersatzbusse sorgen
Ganz ausschließen wollte er Verspätungen aber auch nicht: „Insbesondere in den Stoßzeiten ist die A40 sehr stauanfällig, entsprechend kann es hier zu verkehrsbedingten Verzögerungen kommen.“ Die eingesetzten Busse richten sich laut National Express nach den Kapazitäten und den Verfügbarkeiten der Busunternehmen.
Cem Hamparoglu war das Warten irgendwann Leid, so dass er die Straßenbahn 901 in Richtung Duisburg nahm. „Das war aber auch nirgends ausgeschildert, dass man die Bahn alternativ nutzen kann.“
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