Mülheim. An Mülheims Brüder Grimm Schule und in umliegenden Straßen gibt es seit Wochen ein Rattenproblem. Die Stadt hat jetzt die Eltern angeschrieben.
Die Rattenplage an Mülheims Brüder Grimm Schule und in umliegenden Straßen war jüngst auch Thema im städtischen Bildungsausschuss. Die teils unappetitlichen Vorgänge im Quartier rund um die Marktstraße in Styrum hätten „großes mediales Echo“ nach sich gezogen, bemerkte Peter Hofmann, Leiter der Schulverwaltung. „Wir haben es sogar in die Boulevardsendungen von Privatsendern geschafft.“ Das habe nicht eben zur Versachlichung der Debatte über Lösungsansätze beigetragen, kritisierte er.
Dabei habe die Stadt in den vergangenen Wochen einiges unternommen, um die Lage in den Griff zu bekommen: „So wurden im Abwasserkanal Köder ausgelegt, rund ums Schulgebäude und an den unweit entfernt stehenden Glascontainern.“ Zwischenzeitlich habe man dort auch erste tote Ratten gefunden, womit klar sei, dass die Tiere auch tatsächlich an die Fallen gehen. Laut Ordnungsamt ist Ursache für deren vermehrtes Auftreten die Verunreinigung umliegender Grünanlagen durch Müll und Essensreste, insbesondere im Bereich besagter Glascontainer.
Mülheims Stadtverwaltung: „Primäres Ziel muss sein, dass keine Essensreste mehr herumliegen“
Man versuche nun auch, die Rückzugsmöglichkeiten für die Nager „unattraktiv“ zu machen, ihnen etwa durch den Rückschnitt von Hecken und Büschen Versteck-Möglichkeiten zu nehmen. Primäres Ziel aber sei es, „dass die Bereiche nachhaltig von Essensresten befreit werden und der Müll endlich richtig entsorgt wird“, so Hofmann.
Von der Stadt hatte es vorab schon geheißen: Nur eine Bekämpfung dieser Verschmutzung führe zum Erfolg. „Alle sind aufgerufen, dabei mitzuhelfen: Bitte keinen Müll und keine Essensreste mehr in die Büsche werfen und die Überbleibsel der Nahrung auch nicht ohne Not in offenen Abfallbehältern entsorgen“, so die behördliche Ansage.
„Es darf keiner kurzfristig damit rechnen, dass die Ratten verschwinden“
Hofmann ist überzeugt davon, dass die Strategie Zeit braucht, bis sie verfängt: „Es darf keiner kurzfristig damit rechnen, dass man schon ganz bald keine Ratten mehr sieht.“ Wichtig war ihm im Ausschuss noch, den Eltern eine beruhigende Botschaft zu senden: „Von den Ködern geht keine Gefahr für die Kinder aus. Das Gift kann nicht nach außen dringen.“ Hofmann hat den Familien in Absprache mit Ordnungs- und Gesundheitsamt zwischenzeitlich einen Brief geschrieben und unter anderem darüber informiert, dass körperlicher Kontakt mit den Tieren, vor allem den toten, zu vermeiden ist. „Selbstverständlich sollten die Tiere auch nicht provoziert und zum Beispiel mit Steinen beworfen werden.“
Die Ausschuss-Vorsitzende, Gabriele Hawig (SPD), nahm unterdessen die Grundschule ausdrücklich in Schutz: In mancher Berichterstattung sei der Eindruck vermittelt worden, „dass der Rattenbefall ein Problem der Schule ist und nicht des Quartiers“. Das sei unzutreffend: „Die Schule ist Opfer, nicht Verursacherin.“
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