Mülheim. Seit 2010 führt Michael Fehst die Buchhandlung am Löhberg. Zuletzt ging das Gerücht um, er werde schließen. Nun reagiert er erstmals öffentlich.

Michael Fehst führt seine Buchhandlung am Löhberg 4 seit 2010 – und es sollen noch etliche Jahre dazukommen. „Ich schließe nicht, auch wenn manche das rumerzählt haben. Das sind alles Gerüchte, die nicht zutreffen und die geschäftsschädigend für mich sind“, ärgert er sich.

Der Buchhändler hatte es in den vergangenen zwei Jahren nicht leicht. Zwei Wasserschäden führten dazu, dass er seinen rückwärtigen Raum, wo unter anderem die Kinderbücher zu finden waren, lange nicht nutzen konnte und auch jetzt noch nicht wieder mit einbeziehen kann „Das sind 30 Prozent der Ladenfläche“, sagt Fehst. Möbel mussten dort weggeräumt, Boden und Wände trockengelegt und Entfeuchter aufgestellt werden. Nach dem ersten Schadensfall in 2021 wurde tapeziert, die Beleuchtung erneuert, der Fußboden ersetzt. Kurz darauf, im Oktober 2022, drang erneut Wasser ein.

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Mülheimer Buchhandlung: Katastrophe wiederholt sich

Der Grund: Das Flachdach über dem hinteren Bereich des Geschäftes war undicht, das Wasser floss in den hinteren Verkaufsraum und in das Büro“, erzählt der Buchhändler. Der damalige Eigentümer des Gebäudes habe das Dach beim ersten Mal nur flicken lassen, „obwohl ihm geraten worden war, es zu erneuern“. So kam es zur Wiederholung der Katastrophe, die Schäden konnten bis heute nicht behoben werden.

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„Beim ersten Mal haben sich die Versicherungen monatelang darüber gestritten, wer zahlen müsse. Erst als der WDR in der Lokalzeit einen Beitrag über mich bringen wollte und recherchierte, ging es plötzlich ganz schnell, innerhalb von zwei Tagen“, erinnert sich der Ladeninhaber. Es sei immerhin um eine Summe von 25.000 Euro gegangen, die er sonst alleine hätte tragen müssen.

Kinderliteratur steht nun vorne in Mülheimer Laden

Kurz drauf wechselte der Eigentümer der Immobilie. Die LEG, nun zuständig für die Vermietung, tue etwas, habe das Dach rundum erneuern lassen. Aktuell werde aber noch eine Sanitärfirma gesucht, die ein defektes Abflussrohr checke und repariere. Die Sanierung und die Wiedereröffnung des Teilbereichs zieht sich zeitlich also noch hin. Michael Fehst hat die Kinderliteratur daher aktuell vorne im Laden ausgestellt. Andere Artikel wie die Geschenkbücher kann er derzeit nicht zur Schau stellen.

Zu Spekulationen über einen Rückzug des Literaturexperten hatte wohl auch ein Schild im Schaufenster des Ladens gesorgt: „Buchhändler/in gesucht“. „Da steht doch nicht „Wir schließen!“ Was denken sich die Leute denn“, sagt Fehst kopfschüttelnd. In der Tat suche er eine weitere Fachkraft, die das Team verstärke.

Zum Weihnachtsgeschäft soll alles wiederhergestellt sein

„Corona, der Beginn des Ukraine-Krieges, die Wasserschäden – da habe ich natürlich Federn gelassen, aber wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt Michael Fehst. Das habe er auch seinen engagierten Mitarbeiterinnen zu verdanken. Wenn alles wieder repariert sei, werde man wieder mehr Bücher ausstellen, geplant seien dann auch erneut Lesungen in der Buchhandlung. „Zum Weihnachtsgeschäft“, so hofft er, werde alles wieder wie früher sein.

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