Moers / Am Niederrhein. Der Mieterverein und Haus & Grund Grafschaft Moers haben den neuen Mietspiegel 2025 vorgestellt. Wie hoch in Moers und Umgebung die Miete steigt.
Wohnen in Moers und Umgebung wird teurer. Insbesondere in Xanten müssen Mieterinnen und Mieter tiefer in die Tasche greifen. An zweiter Stelle bei den durchschnittlichen Steigerungen findet sich Moers wieder. Das geht aus dem neuen Mietspiegel hervor, der ab Januar 2025 Gültigkeit haben wird. Am Dienstag haben Haus & Grund Grafschaft Moers und der Deutsche Mieterbund Rhein Ruhr das neue Zahlenwerk vorgestellt. Der Geschäftsführer von Haus und Grund, Markus Kruse, bezeichnet den Mietspiegel als zentrales Instrument für eine „faire und verlässliche Grundlage“ für Mieter und Vermieter.
Der Mietspiegel für nicht preisgebundene Wohnungen wurde auf Basis von Daten aus Neuvertragsabschlüssen und Mieterhöhungen durch den Deutschen Mieterbund und Haus & Grund entwickelt. Weitere Grundlage sei ihre Expertise des lokalen Wohnungsmarktes. Den Berechnungszeitraum für die ortsüblichen Mieten bilden die vergangenen sechs Jahre.
Das sieht der neue Mietspiegel in Xanten vor
In Xanten sind die Mieten demnach um 7,6 Prozent gestiegen. Damit ist die Domstadt Spitzenreiter bei den Mietanpassungen. Hier zahlen die Menschen am meisten für Wohnungen bis 70 Quadratmeter in Gebäuden, die ab 2009 errichtet wurden, und die in guter Wohnlage liegen. Der Durchschnittspreis im neuen Netto-Mietspiegel liegt bei 10,22 Euro. Im Zahlenwerk von 2023 waren es noch 9,50 Euro. Am günstigsten wohnt man in Altbauten in Wohnungen über 90 qm, die sich in normaler Wohnlage befinden. Hier ist der Quadratmeterpreis von 5,72 Euro auf 6,15 Euro gestiegen.
In Moers ist der Mietrichtwert je Quadratmeter Wohnfläche um 5,5 Prozent gestiegen. Auch hier zahlt man am meisten in neuen Wohnungen bis 70 Quadratmeter in guter Wohnlage. 10,27 Euro sind es durchschnittlich im neuen Netto-Mietspiegel. 2023 waren es noch 9,73 Euro für kleine Wohnungen bis 70 qm. Aber auch für größere Wohnungen in neuen Gebäuden in guter Wohnlage liegt der Durchschnittspreis mittlerweile bei knapp über zehn Euro. Die günstigste Miete in Moers zahlen Mieterinnen und Mieter für große Wohnungen über 90 qm in Gebäuden, die bis 1969 errichtet worden sind und in normaler Wohnlage liegen. 6,45 Euro beträgt hier der Durchschnitt (vorher 6,11 Euro).
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In Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn sind die Mieten um 4,8 Prozent gestiegen. Damit liegen die beiden Bindestrich-Kommunen hinter Rheurdt (plus 4,9 Prozent) auf Platz vier von elf. Für Wohnungen bis 70 qm Wohnfläche in neuen Gebäuden in guter Wohnlage ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Kamp-Lintfort von 9,50 Euro im Jahr 2023 auf aktuell 9,96 Euro angestiegen. In Neukirchen-Vluyn sind kleine Wohnungen bis 50 qm in neuen Gebäuden in guter Wohnlage nach wie vor am teuersten. Hier gibt es einen Anstieg von 9,50 Euro auf 9,96 Euro. Der Preis für eine Wohnung über 90 Quadratmeter Wohnfläche in Gebäuden, die bis 1969 errichtet wurden und in normaler Wohnlage liegen, beträgt 5,91 Euro (5,64 Euro). In Kamp-Lintfort liegt der Richtwert für solche Wohnungen laut Mietspiegel 2025 bei 5,99 Euro (5,72 Euro).
„Es ist nicht weniger geworden.“
Die Anpassung für Rheinberg liegt bei 4,6 Prozent, in Sonsbeck bei 4,2 Prozent, in Issum bei 4,1 und in Wachtendonk bei plus 3,9Prozent. Schlusslichter bei den Steigerungen sind Kerken (plus 3,8) und Alpen mit 3,7 Prozent.
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Die Analysen spiegeln die realen Bedingungen des Mietmarktes wider, heißt es seitens der beiden Vereine. So seien die Mieten in den letzten Jahren entsprechend der Marktlage insbesondere auch entsprechend der allgemeinen Inflation, steigenden Zinsen und den darüber hinaus immer weiter steigenden Handwerker- und Baukosten angehoben worden, sagt der Vorsitzende des Mieterbundes Rhein-Ruhr, Rechtsanwalt Stefan Salecker.
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Die Mietsteigerungen der vergangenen Jahre wirken sich verstärkt auf den Mietspiegel aus, sagt Markus Kruse. Auf der anderen Seite habe man am Niederrhein nach wie vor einen ausgeglichenen Wohnungsmarkt. Von den Mieten in den Hotspots sei man immer noch weit entfernt. Kruse nennt darüber hinaus die öffentlichen Abgaben und sonstigen Betriebskosten als Preistreiber. Dieses zeige sich auch im aktuellen Wohnkostenbericht 2024 des Verbandes Haus & Grund Rheinland Westfalen.
„Der Mietspiegel zeigt, dass der Mietmarkt am Niederrhein in Bewegung ist“, sagt Geschäftsführer Kruse. Für den neuen Mietspiegel sind Anpassungen bei der Definition des Wohnraums vorgenommen worden, erklärt er weiter. Damit sollen neue Standards berücksichtigt werden.
Der neue Mietspiegel ist ab 2025 gültig
Entsprechend gibt es jetzt Abschläge für Wohnungen mit Nachtstromspeicherheizungen und Internetverbindungen, die unterhalb der Anforderungen der – Achtung: Wortungetüm – Telekommunikationsmindestversorgungsverordnung liegen. Heißt verkürzt gesagt: Internetsurfen muss vernünftig möglich sein. „Darauf hat der Mieterbund Wert gelegt“, sagt Kruse. Ferner gibt es nun unter anderem Zuschläge für barrierefreie und rollstuhlgerechte Wohnungen sowie für Wohnungen, die überwiegend mit regenerativen Energien beheizt werden.
„Der neue Mietspiegel bildet nicht nur die Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt ab, sondern berücksichtigt auch die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Barrierefreiheit“, erklären Sonja Herzberg vom Deutschen Mieterverein und Markus Kruse von Haus & Grund Grafschaft Moers.