Kamp-Lintfort. Die Siedlung Niersnbruch in Kamp-Lintfort soll erweitert werden. Aber es gibt verschiedene Knackpunkte. Wie der Stand ist und wie es weitergeht.
Die Siedlung Niersenbruch in Kamp-Lintfort soll im nördlichen Bereich um 7,8 Hektar bzw. um 250 Wohneinheiten erweitert werden. Der Rat der Stadt gab vor längerem schon grünes Licht. Jetzt soll das Projekt konkret werden und am 5. November im Ausschuss für Stadtentwicklung erneut beraten werden. „Dabei sind jedoch die Nahversorgung und die Erschließung in der Diskussion“, erklärt Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt im Gespräch vorab. Er will der Thematik mehr Klarheit verleihen.
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Größter Knackpunkt ist die unter Schutz stehende Ahornallee entlang der Saalhoffer Straße. Über diese Verkehrsader hätte man das neue Gebiet gern erschlossen. Planungsamtsleiterin Monika Fraling: „Aber zehn Bäume müssten für die Einmündung weichen. Dies würde uns aber nur genehmigt, wenn es keine Alternative gäbe.“
Niersenbruch in Kamp-Lintfort: Uneinigkeit bei der Erschließung
Diese bestehe aber durch die Wiesenbruchstraße, die über den Kranichweg und eine neue Straße den Verkehr weiter südlich Richtung B 510 lenken könne, so Fraling. Landscheidt: Man wisse aber, dass es dazu Uneinigkeit gebe. „Denn dort liegen eine Schule und auch Kitas.“ Zum Schul- und Kitabeginn und zum Ende sei die Lage zwar oft schwierig; aber auch nur dann. „Das Gutachterbüro erklärt diese Achse trotzdem für mehr als belastungsfähig. Selbst mit einer neuen Nahversorgung sei sie nicht überlastet.“ Ein klärender Vortrag des Lintforter Gutachterbüros Rödel und Pachan sei in der kommenden Sitzung vorgesehen.
Die Lage: Derzeit dürfen Autos auf der Wiesenbruchstraße wechselseitig parken. Radler müssen auf der Straße fahren und um die Pkw herum manövrieren. Autos sollten darauf Rücksicht nehmen. „Was sie aber oft nicht tun“, weiß Landscheit, der selbst im Niersenbruch wohnt und die Situation kennt. Weniger Rückstau gebe es morgens wohl auch, wenn nicht jeder Schüler quasi bis vor die Schultüre gefahren würde. Das Problem sei denn auch laut Gutachter nicht zu viel Verkehr, sondern das beiderseitige verkehrswidrige Verhalten. Durch Markierungen und andere Maßnahmen könne die Lage jedoch entschärft werden. „Dazu wird der Gutachter noch einiges vorschlagen“, so der Bürgermeister.
Wohnprojekt in Kamp-Lintfort: Bisher kein Interessent für die Nahversorgung
Zum neuen Nahversorger: „Bisher haben wir keinen ernsthaft interessierten Bewerber gefunden“, so Landscheidt. Trotzdem habe man gegenüber dem alten, geschlossenen Ladenlokal eine neue Fläche für etwa 800 Quadratmeter Verkauf vorgesehen. Angesichts der allgemeinen Lage sei das Interesse jedoch zurückhaltend. Was laut Landscheidt überdies auch für die Nachfrage nach Baugrundstücken und neuem Wohnraum gelte. „Die Rahmenbedingungen, wie unter anderem Zinsen und Baukosten, haben sich negativ verändert.“
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Neu in der Planung ist auch die Versorgung der Häuser mit Fernwärme vom Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof. Gebaut werden Mehrfamilienhäuser mit drei Geschossen, Einfamilien-, Doppel- und Reihenhäuser sowie in einem Bereich 10 bis 20 Tiny-Houses (Kleinst-Häuser) je nach Interesse. Zu 50 Prozent vermarktet die Vivawest das Areal. „Es sind auch noch zwei schöne Grünzüge geplant“, unterstreicht Monika Fraling. Realistisch geschätzt, könnten die Bauarbeiten Anfang 2028 beginnen, meint Prof. Dr. Christoph Landscheidt.