Moers. Am „Fresh Friday“ des Comedy-Arts-Festivals in Moers ging es um Musik, Drag, Comedy – und Luke Mockridge. So war die Stimmung in der Eventhalle.

Bunt, musikalisch, queer, poetisch, feinsinnig und außergewöhnlich war der „Fresh Friday“ beim Comedy-Arts-Festival 2024 in Moers. Nach dem gelungenen Auftakt am Donnerstag erwartete die Besucherinnen und Besucher ein wahres Fest der Vielfalt in der Enni-Eventhalle. Schon vor der Halle sorgte ein Mix aus Musik und Auftritten von Newcomern für beste Stimmung, bei Speisen und Getränken konnten sich die Besucher auf einen vergnüglichen Abend einstimmen. Die Moderation übernahm die Sängerin Leslie Clio, die charmant durch das Programm führte.

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Dieses startete mit einem mitreißenden Auftritt von Coremy. Die 25-Jährige überzeugte mit ihrer Mischung aus Musik und Comedy, begleitete sich zum Teil wahlweise an der Gitarre oder am Klavier. Die Zuschauenden sangen und schunkelten begeistert mit, als die junge Künstlerin, selbst queer, den Song „Hetero“ anstimmte. Das Gefühl, anders zu sein, die Kluft zwischen der queeren Community und der heteronormativen Weltanschauen – es sind wichtige Themen, die Coremy unterhaltsam verpackte.

Comedy-Arts-Festival 2024 in Moers: Hat Comedy Grenzen?

Etwas ernster, aber nicht minder unterhaltsam ging es mit einem Live-Podcast weiter. 1LIVE-Moderator Benni Bauerdick sprang mit seinem Podcast „Fenster oder Gang“ für Ricarda Hofmann, Host des Podcasts „Busenfreundin“, ein, die kurzfristig ausfiel. Als Gesprächspartnerin konnte er die Stand-up-Comedienne und Buchautorin Lena Kupke begrüßen, die aktuell an ihrem zweiten Buch arbeitet. Im Gespräch ging es auch um das Thema Luke Mockridge. Der Komiker empörte jüngst mit einem geschmacklosen Witz über die Sportlerinnen und Sportler bei den Paralympics. „Hat Comedy Grenzen?“, frage Benni Bauerdick seine Gesprächspartnerin. „Ich bin kein Sheriff und habe den Podcast nicht gehörte“, betonte Lena Kupke. Allgemein urteilen möchte sie daher nicht. „Ich versuche Comedy über Dinge zu machen, die mich betreffen. Weil dann verletze ich mich im Zweifel selbst.“

Der Satiriker Jean-Philippe Kindler beim Comedy-Arts-Festival 2024 in Moers.
Der Satiriker Jean-Philippe Kindler beim Comedy-Arts-Festival 2024 in Moers. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Nach der Pause sorgte der Satiriker Jean-Philippe Kindler für beste Unterhaltung. „In der Mediengeschichte Deutschlands hat es wohl noch nie zuvor einen Satiriker gegeben, der sowohl von der BILD-Zeitung, als auch von einigen Linken als ‚Hetzer‘ bezeichnet wurde“, hieß es über ihn in der Ankündigung. Kindler, der sich selbst als Linker bezeichnet, sorgte mit seinen pointierten Aussagen für viele Lacher und Zwischenapplaus. Zum Abschluss sorgte das „One&Only Black&Brown Cabaret“ unter der Moderation von Prince Emrah für eine Mischung aus Drag, Bollywood und Bauchtanz, Cabaret und Burlesque.

Das „One&Only Black&Brown Cabaret“ beim Comedy-Arts-Festival 2024 in Moers.
Das „One&Only Black&Brown Cabaret“ beim Comedy-Arts-Festival 2024 in Moers. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel