Neukirchen-Vluyn. Die ersten Mieter sind bereits in das neue Wohnquartier an der Wiesfurthstraße in Neukirchen-Vluyn eingezogen. Das ist der Zeitplan.
Einst wurden hier bis zu 400 Kinder im Christlichen Jugenddorf betreut, dann standen die acht Gebäude lange Zeit leer, bis sie 2018 temporär als Flüchtlingsunterkunft genutzt wurden. Nun entstehen auf dem ehemaligen CJD-Gelände an der Wiesfurthstraße in Neukirchen-Vluyn 52 unterschiedlich große Wohnungen, die ersten Mieter sind bereits eingezogen. Gebaut wird im Bestand, nachdem in ganz frühen Überlegungen noch der Abriss der Gebäude angedacht war. „Bestandsbau ist immer ressourcenschonender und nachhaltiger als ein Neubau“, sagt Stefan Erdtmann, Geschäftsführer der Krefelder dbbg Grundwerte GmbH, die das Areal gekauft hat, umbaut und auch für Vermietung und Verwaltung zuständig ist.
Seit 35 Jahren revitalisiert Erdtmann hauptsächlich Vorkriegsbauten, viele davon denkmalgeschützt. „Das hat für mich einen besonderen Reiz, denn es gibt immer eine Geschichte zu den Häusern und während der Bauzeit muss man sich immer wieder neu hineindenken und orientieren“, erklärt der Investor. Unschöne Überraschungen gibt es bei so alten Gebäuden auch immer wieder. „Der Zustand war bei Baubeginn leider sehr bedauerlich“, sagt Bauleiter Thorsten Stiewe über die ehemaligen CJD-Häuser. Viel Schimmel und einige Wasserschäden gab es, dazu kam durch den längeren Leerstand auch Vandalismus.
52 neue Wohnungen sind bald bezugsfertig
Jetzt, eineinhalb Jahre nach Baubeginn, kann sich das kernsanierte Wohnquartier schon richtig sehen lassen: In vielen der 52 Einheiten lässt sich bereits erkennen, wo Küche und Wohnbereich, Schlafzimmer und Bäder sind. „Wir haben uns an die tragenden Wände gehalten, Raumaufteilung und Grundriss aber natürlich, wenn nötig, angepasst“, erklärt Stiewe. Alle Wohnungen sind hell, lichtdurchflutet und großzügig geschnitten, zwischen 46 und 135 Quadratmetern groß, mit zwei bis fünf Zimmern. Im Hochhaus, ganz hinten auf dem ehemaligen CJD-Gelände, wird ein Aufzug eingebaut. „Alle Hausanschlüsse mussten erneuert werden, künftig wird mit Gas geheizt“, sagt Erdtmann. Jede Wohnung hat große Kellerräume. Sie alle haben entweder einen Balkon (mindestens 2,50 Meter mal 4,50 Meter) oder einen Garten mit Terrasse Richtung Südseite. „Die Gärten sind wirklich groß, so dass sie sich auch perfekt für Familien eignen“, so Erdtmann.
Die Privatgärten werden bald durch einen Wall vom Rest der Wohnanlage getrennt. Auf dem Gelände sollen noch ein Spielplatz, ein Bolzplatz und ein Grillplatz entstehen, verschiedene Obstbäume spenden Schatten. Das ganze Areal ist verkehrsberuhigt, 28 Carports und 80 Stellplätze stehen für die Bewohner zur Verfügung, auch Gästeparkplätze und eine Fahrradanlage soll es geben.
Die ersten Mieter sind Anfang des Monats eingezogen
Anfang September sind im vordersten Haus die ersten Mieter eingezogen, drei von sechs Wohnungen sind hier bereits vermietet. Dort ist das alte Treppenhaus aus den 1930er-Jahren sowie die Grundstruktur erhalten geblieben. „Solch eine freitragende Treppe kann heute keiner mehr bezahlen, das ist echte Architektur“, sagt Erdtmann. Schon in den kommenden Wochen werden die nächsten fertig gestellt. Bereits 2020 wurde vom Investor direkt im Wohnquartier eine Kita gebaut, dies war eine Auflage der Stadt, damit Erdtmann von der Errichtung bezahlbaren Wohnraums befreit werden konnte.
Komplett bezugsbereit soll das Quartier im Frühling 2025 sein. Die Wohnungen werden ab 13 Euro pro Quadratmeter vermietet, die Wohnungen mit Garten liegen bei 14 Euro pro Quadratmeter. Wer Interesse hat, findet die Wohnungen bei Immoscout, aber auch auf der Homepage der dbbg Grundwerte GmbH. Dort werden sukzessive weitere Wohnungen eingestellt, sobald diese bezugsbereit sind.