Moers. Bürger trennen Müll, die Enni lädt alles zusammen ein: Diese Erfahrung hat eine Moerserin gemacht. Kann das sein? Die Enni nimmt Stellung.
Gabriele Mücke ist sauer. Die Moerserin, die am Hohenforster Weg wohnt, hat in der vergangenen Woche routinemäßig ihren Altpapier-Müll zur Abholung herausgestellt. „Der wurde nicht abgeholt“, berichtet sie im Gespräch mit dieser Redaktion. So weit, so unproblematisch. Ein Anruf bei der Enni ergab: Innerhalb von drei Tagen soll die verpasste Abholung nachgeholt werden. „Da ist aber nichts passiert“, sagt Mücke, die die Situation bis hierhin nach wie vor als harmlos empfand.
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Sie rief erneut bei der Unternehmensgruppe an, „da sagte man mir, es wird sich gekümmert.“ Was dann geschah, machte die Moerserin allerdings sprachlos. Per Zufall sah sie, wie ein Wagen der Müllabfuhr für den normalen Hausmüll anrollte und das Altpapier einladen wollte. Eine Situation, die Mücke verhinderte. „Wir Bürgerinnen und Bürger trennen den Müll und die Enni lädt trotzdem alles gesammelt ein, das kann doch nicht sein.“
Müllabfuhr in Moers: Enni ist auf Unterstützung der Kunden angewiesen
Erneut rief die Moerserin bei der Enni an, erneut versicherten die Ansprechpartner ihr, dass man sich kümmern will. „Eigentlich wäre ich nicht so aufgebracht, es gibt ja viele andere Probleme. Aber das ist schon mehrfach passiert“, sagt Mücke. So sei es auch schon vorgekommen, dass Biomüll im Wagen für normalen Hausmüll entsorgt wurde. „Ich glaube, die haben die Hoffnung, dass wir das nicht sehen. Ich finde das unverschämt.“
„Ich glaube, die haben die Hoffnung, dass wir das nicht sehen. Ich finde das unverschämt.“
Auf Anfrage der Redaktion nimmt Enni-Sprecher Herbert Hornung Stellung zu dem Vorfall. Er bestätigt: Das Entsorgungsteam hat am 27. Juni in der Tat die Altpapiertonne der Familie Mücke nicht geleert. „Ist eine Tonne tatsächlich einmal nicht geleert, sind wir naturgemäß auf die Unterstützung der Kunden, sprich einen Hinweis wie hier durch Frau Mücke über eine nicht ordnungsgemäße Abfuhr angewiesen.“
Enni in Moers: „Das war nicht in unserem Sinne“
Abläufe seien in Fällen wie diesen bei der Unternehmensgruppe klar geregelt. „Die prüfen, ob ein Entsorgungsfahrzeug für die betreffende Abfallart im entsprechenden Ortsteil am gleichen oder darauffolgenden Tag auf einer Entsorgungstour eingesetzt ist“, sagt Hornung. „Die Fahrer werden dann angewiesen, die stehengelassene Tonne nachzufahren. Das kann unter Umständen zwei bis drei Tage dauern.“
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Das sei auch im Fall von Gabriele Mücke so passiert, der Disponent habe einem Fahrer der Altpapierabfuhr in dem entsprechenden Bezirk den Auftrag erteilt, die Abfuhr nachzuholen. „Der wiederum hat seinen im Hohenforster Weg am Tag darauf den Restabfall abfahrenden Kollegen gebeten, hier die stehengebliebene Tonne mit abzufahren. Das war nicht in unserem Sinne und widersprach unserer Anweisung“, erklärt Hornung.
Die Enni achte bei Abfuhren „sehr genau“ darauf, dass die Abfallarten auch den richtigen Entsorgungswegen zugeführt werden. „Wir danken daher der Kundin für den Hinweis und entschuldigen uns vielmals“, betont der Enni-Sprecher. Die Unternehmensgruppe habe den Hinweis zum Anlass genommen, den Fahrer nochmals für das Thema zu sensibilisieren. Denn grundsätzlich gelte für die Enni: Kundinnen und Kunden sollten ihre Abfälle trennen, da dies im Sinne der Kreislaufwirtschaft gut und wichtig ist. Hornung: „Deswegen bieten wir zahlreiche Entsorgungswege an und führen die Abfallsammlung ja auch getrennt durch.“