Moers. Die Sanierung des Schlossparks in Moers schreitet voran. Welche Schritte und Maßnahmen stehen demnächst an? Das ist der aktuelle Stand.
Die Sanierung des Schlossparks geht in die nächste Runde. Bis zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein. Am Ende des Prozesses soll gegenüber der aktuellen Situation rund 18 Prozent weniger Fläche im Park versiegelt sein. Das hat am Donnerstag, 25. Januar, der mit der Aufgabe betraute Landschaftsplaner im Fachausschuss für Stadtentwicklung, Planen und Umwelt mitgeteilt. Beauftragt ist das Büro L-A-E Landschaftsarchitekten Ehrig & Partner aus Bielefeld.
Durch die Rücknahme der versiegelten Fläche werden die Versickerungsfähigkeit und die Verdunstungsrate erhöht und als Folge ergibt sich eine Kühlung und damit eine Reduzierung von Hitzebelastungen in heißen Sommermonaten. „Es geht nicht um die nächsten zehn Jahre, sondern um viele Jahrzehnte“, betonte Eike Ehrig am Donnerstag. Die Landschaftsplaner müssen behutsam vorgehen; schließlich soll der historische Charakter des Parks erhalten bleiben, gleichzeitig die Biodiversität erhöht und die Anlage fit für die Zukunft gemacht werden.
Schlosspark Moers: 700 Bäume im Bestand
Die vorhandenen Wege sollen weitgehend erhalten bleiben, nur an den Stellen, an denen in unmittelbarer Nähe parallele Verbindungen bestehen, sollen kurze Wege aufgegeben werden. Dazu sollen auf Basis der historischen Kenntnisse neue geschaffen werden. „Es gibt Wege, die verschwunden sind“, sagt der Landschaftsplaner. Die sollen nun wiederbelebt werden. Die Brücken-Verbindung zum See im Bereich des ehemaligen Landratsgartens soll als Teil des ursprünglichen Wegesystems ebenfalls erneuert werden. Hier ist eine Stahlkonstruktion im Gespräch. Es gibt 700 Bäume im Bestand, zählt der Landschaftsplaner auf. Von diesen sind nach seinen Aussagen 245 Bäume als „parkbildkonstituierend“ zu werten, also als prägend für das Areal. Dazu zählen Eichen, Platanen, Kastanien, Linden, Buchen und Weißbuchen.
„Es geht nicht um die nächsten zehn Jahre, sondern um viele Jahrzehnte.“
Von diesen 700 Bäumen sind etwa 140 krank und in der Folge perspektivisch abgängig. Von diesen kranken Bäumen ist demnach jeder vierte ein Bergahorn, jeder zehnte eine Schwarzkiefer. Auch Eichen, Eschen, Erlen und Kastanien zählen zu den Arten, die auf lange Sicht gesehen anfällig sind. Als Ursache nannte der Experte für den Bergahorn und die Hemlockstanne die mangelhafte Eignung für die Standortbedingungen. Kastanie und Esche haben demnach mit neuartigen Krankheitserregern zu tun. Und bei Eichen und Schwarzkiefern sei die Ausdunklung hinderlich für ein gesundes Dasein. „Das nächste Opfer des Klimawandels wird die Buche sein“, prognostiziert der Landschaftsplaner.
Schlosspark Moers: Sanierung kostet rund 4,7 Millionen Euro
Im Zuge der Sanierung des Schlossparks sollen nun hundert neue, klimaresiliente Bäume gepflanzt werden. Damit werden die klimatischen Zukunftsrisiken in der Anlage reduziert, heißt es von städtischer Seite. Im Südteil des Parks sollen das Baumrondell und der Heidegarten wieder hergerichtet werden.
Die Gesamtkosten werden derzeit mit rund 4,7 Millionen Euro angegeben. Davon sind gut vier Millionen für Sanierungsbaukosten berechnet, die Baunebenkosten werden „aufgrund der anspruchsvollen umfangreichen Aufgabenstellung“ mit ca. 650.000 Euro veranschlagt. Von den Gesamtkosten wurden ca. 2,4 Mio., insbesondere für die Sanierung der Wege- und Platzflächen und für die Parkmöblierung, als Fördermaßnahme beantragt, teilt die Stadt mit. Die verbleibenden 2,3 Mio., vor allem für die Vegetationsmaßnahmen, trägt die Stadt.
Bauarbeiten in Moers sollen bis zur IGA 2027 abgeschlossen sein
Nachdem in der Sitzung des Fachausschusses die Fraktion der Liberalen Union die Kosten hinterfragt hatte, sagte der Technische Beigeordnete Thorsten Kamp, dass die Alternative nur die sei, den Park nicht instand zu setzen. Kamp: „Das ist gut angelegtes Geld für die Zukunft.“ Der Ausschuss stimmte dem mehrheitlich zu.
Die Bauarbeiten sind für die Jahre 2025 und 2026 vorgesehen und sollen bis Anfang 2027 abgeschlossen sein, so dass die Kulisse für das Freiraumkulturprogramm im Durchführungsjahr der IGA 2027 zur Verfügung steht.
(In einer früheren Version hatten wir den Begriff Mondsee verwendet, der sich aber letztlich als Arbeitsbegriff entpuppt hat.)