Moers. Nach Rüdiger Oppers hat mit Mark Rosendahl ein weiterer SPD-Politiker Ambitionen auf das Bürgermeister-Amt. Auch ein Dritter schließt nichts aus.

  • Kommunalwahl erst in zwei Jahren: Doch schon jetzt zwei Bewerber.
  • Auch SPD-Politiker Mark Rosendahl hat seine Kandidatur angekündigt.

Das ging schnell: Nur einen Tag, nachdem Rüdiger Oppers sein Interesse an einer Kandidatur als Bürgermeister in Moers öffentlich gemacht hat, meldete in weiterer bekannter Interessent seine Ambitionen an. Und das dürfte noch nicht das Ende der munteren Runde an Bewerberinnen und Bewerbern sein.

Kurios: Die Kommunalwahl, bei der auch Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gewählt werden, steht erst in über zwei Jahren, im Herbst 2025, an. Eigentlich lassen sich Parteien und Wählergemeinschaften viel Zeit, um ihre Kandidatinnen und Kandidaten zu küren. Christoph Fleischhauer von der CDU etwa, der amtierende Moerser Bürgermeister, hatte bei der letzten Kommunalwahl 17 Monate vor der Wahl seine erneute Kandidatur bekanntgegeben.

Bei der SPD ist das diesmal anders. Rüdiger Oppers (62) hatte seinen Wunsch, Moerser Bürgermeister zu werden, vergangene Woche bei der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60 plus geäußert. Auch im Gespräch mit der NRZ am Montag hatte er sein Ziel wiederholt. Die NRZ hat sich weiter umgehört und mindestens einen weiteren SPD-Kandidaten ausfindig gemacht: Mark Rosendahl (59).

Rosendahl war bis Ende 2017 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Moerser Rat, dem er seit 1989 und auch heute noch als Ratsmitglied angehört. Seit Dezember 2017 ist er Geschäftsführer der Region Emscher-Lippe im Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Sein Sohn Jan Dieren gehört als Abgeordneter dem Deutschen Bundestag an.

„Vieles, was ich bisher in Moers mit entwickelt habe, möchte ich als Bürgermeister gern weiter gestalten. Dazu habe ich in den letzten 30 Jahren die Erfahrung gesammelt“, sagte Rosendahl am Dienstag auf NRZ-Anfrage. Bei der Auswahl der Bürgermeister-Kandidatin oder des -Kandidaten wünscht er sich ein „transparentes Verfahren, an dem sich alle Mitglieder beteiligen können.“

Bisher war, wie vor der letzten Kommunalwahl, von einer „Findungskommission“ die Rede, die findet Rosendahl „weniger gut“. Frank Lehmann (55), Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes, sagt dazu: „Es gibt viele Möglichkeiten, eine Kandidatin oder einen Kandidaten zu bestimmen. Der Prozess, wie wir nominieren, hat noch gar nicht begonnen, deshalb steht noch nicht fest, ob es wieder eine Findungskommission geben wird.“

Nach Lehmanns Informationen hat Rosendahl intern noch eher als Oppers sein Interesse an einer Kandidatur mitgeteilt. Er sieht die Entwicklung positiv: „Es ist doch gut, dass es zwei Menschen gibt, die sich zur Kandidatur bereit erklären, und es wäre auch nicht überraschend, wenn noch weitere dazu kämen.“ Die Aussage kommt nicht von ungefähr, denn Lehmann sagt: „Es ist nicht auszuschließen, dass ich auch selbst kandidiere.“

Vor der Kommunalwahl 2020 hatte die Moerser SPD im Mai 2019 zunächst den Gewerkschaftler Detlef Raabe als Bürgermeister-Kandidaten präsentiert. Raabe zog seine Kandidatur kurze Zeit später aus beruflichen Gründen zurück.

Danach wurde eine Findungskommission eingesetzt, die sich für den damaligen Landtagsabgeordneten Ibrahim Yetim aussprach. Trotzdem kam es zur Stichwahl, weil Jurist Michael Pela an seiner Kandidatur festhielt. Yetim setzte sich schließlich durch, neun Monate vor der Kommunwahl.