Moers. Ob Italien, Griechenland oder Spanien: Was im Ausland an den Feiertagen gegessen wird, verraten Gastronomen aus Moers. Sie geben Menü-Tipps.
Bockwürstchen mit Kartoffelsalat, Raclette oder Weihnachtsgans: Das sind drei klassische Gerichte, die in Deutschland zu Weihnachten in vielen Haushalten auf den Tisch kommen. Doch was kochen Menschen im Ausland zum heiligen Fest und gibt es dort auch traditionelle Weihnachtsmenüs?
Der Grieche Lefteris Makarounas sagt ja. Er ist Küchenchef im Restaurant Omega in Moers und weiß: Je, nach dem, in welcher Region seines Heimatlandes Weihnachten gefeiert wird, gibt es unterschiedliche Traditionen beim Essen. Anders als bei vielen Deutschen, die meist bereits am 24. Dezember den Heiligabend mit einem besonderen Menü feiern, wird in Griechenland erst am 25. Dezember groß aufgetischt.
Moerser Gastronom: Beliebter Nachtisch in Griechenland
Dann gebe es zur Vorspeise eine Suppe mit Hähnchenfleisch und zum Hauptgang Pute. Diese werde mit Zwiebeln, Knoblauch, Maronen, Pinienkernen, Rosinen und Tomatenmark gefüllt und mit Reis oder Kartoffeln als Beilage serviert. „Zum Nachtisch gibt es Melomakarona“, schwärmt der Küchenchef des Omega und erklärt: „Es ist Baklava sehr ähnlich.“
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Eine weitere beliebte und weihnachtliche Nachspeise seien Kourabiedes, Kekse aus einem Mürbeteig mit Puderzucker überzogen. „Gegessen wird aber immer erst nach der Kirche“, erklärt der gebürtige Grieche. Dann würden sich im Falle seiner Familie 50 Leute zum Essen treffen.
Bei Familie Dominguez kommen immerhin 20 Familienmitglieder an Weihnachten zusammen. „In Spanien ist das ein sehr kostspieliges Fest. Pro Person kostet das Essen 100 Euro“, erklärt Nati Dominguez. Sie ist die Mutter der Brüder Denis und David, die Inhaber der Tapas-Bar Los Hermanos - und gebürtige Spanierin. „Bei uns wird zur Vorspeise sehr oft Krustentier serviert. Aber auch besonderer Schinken, wie Pata Negra oder Iberico“, erklärt sie. Die Hauptspeise falle dahingegen weniger üppig aus. Wie in Deutschland gibt es oft Gans, „aber ohne Beilage, denn wir legen mehr Wert auf Vorspeise und Nachtisch.“ Letzteres gebe es in Form von Milchreis oder Natillas, ein spanischer Vanillepudding.
Im großen Familienkreis feiern auch die Italiener Weihnachten, erklärt Massimo Davi, Inhaber des italienischen Restaurants Casa Leonardo am Moerser Schlosspark. Genau wie in Griechenland habe jedes Dorf in Italien seine eignen kulinarischen Traditionen.
„Unsere Spezialität sind kleine Häppchen“, sagt Davi. Deswegen gebe es zur Vorspeise Käse, Parmaschinken und „ganz viel Fisch“. Zur Hauptspeise werde ein Nudelgericht serviert, meist mit Lammfleisch.
Zum Nachtisch gebe es einen traditionelle Weihnachtskuchen: Panettone, ein Gebäck mit Rosinen. Anders als in Griechenland und ähnlich wie in Deutschland werde bei vielen Familien bereits am Heiligabend groß aufgetischt. „Es gibt so viel zu essen“, betont der gebürtige Italiener und fügt hinzu: „Das sind immer buon natale!“