Neukirchen-Vluyn. Aus der Betriebsfeier wird eine Solidaritätsveranstaltung in Neukirchen-Vluyn für alle. Zurzeit werden 70 Flüchtlinge aus der Ukraine begleitet.
Die Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Kreis Wesel begleitet zurzeit rund 70 Flüchtlinge aus der Ukraine. Das berichtet Olga Weinknecht, die bei der Awo den Fachbereich Flucht und Migration leitet. Für die Flüchtlinge, für das Awo-Team und für die Öffentlichkeit plant die Awo Ende März eine Solidaritätsveranstaltung in Neukirchen-Vluyn.
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„Die Arbeiterwohlfahrt bringt Ressourcen in eine Sache ein, die uns allen sehr wichtig ist: die Menschen aus der Ukraine zu unterstützen“, sagte Ibrahim Yetim, Präsident der Awo im Kreis Wesel bei einem Termin in Neukirchen-Vluyn. Yetim sieht zwischen den aktuellen Flüchtlingsbewegungen und denen von 2015 Unterschiede: „Jetzt kommen viele auf einmal, unter ihnen viele Frauen und Kinder, das wird noch zunehmen. Es geht um Themen wie Schule, Sport und psychologische Betreuung.“
Das sieht auch Awo-Vorstand Dr. Bernd Riekemann so: „Wir müssen uns um Kita-Plätze, Jugendzentren und Dolmetscher kümmern, wissen aber nicht, wie viel kommen.“ Yetim, der auch integrationspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion ist, beklagte, dass es bisher keine Zuweisungsregelungen gibt: „So bestimmen Verwandtschaft, Bekanntschaft oder der Zufall den Aufenthaltsort.“
Wie unkoordiniert die Flucht aus der Ukraine abläuft, weiß auch Olga Weinknecht zu berichten. Sie spricht mit vielen, die in den vergangenen knapp drei Wochen vor Putins Krieg in der Ukraine geflüchtet sind: „Bisher konnten wir rund 35 Menschen auf 13 Wohnungen der Awo verteilen, noch einmal 35 sind durch private Kontakte in anderen Wohnungen untergekommen.“
Das Netzwerk der Arbeiterwohlfahrt wächst und wächst
Manchmal, berichtet Weinknecht, kämen die Menschen nur mit dem, was sie am Leib haben, so plötzlich hätten sie aufbrechen müssen. Bei der Awo, aber auch von außerhalb, gebe es eine große Welle der Hilfsbereitschaft. Zum Beispiel würden Kolleginnen und Kollegen bei der Organisation von dringend benötigten Sachspenden helfen und auch selbst spenden. Unterstützung käme auch von Institutionen, wie zum Beispiel der Seebrücke Moers. Jede und jeder Flüchtling, der über das wachsende Awo-Netzwerk in die Region komme, werde bei den Behörden gemeldet.
Yetim wies auf finanzielle Unterstützung zum Beispiel durch die Volksbank Niederrhein hin. Besonders habe ihn gefreut, dass die Inhaberin des Diebels Live in Moers 360 Euro gespendet habe. Die große Solidarität hat auch die Awo-Betriebsratsvorsitzende Susanne Lindemann beeindruckt.
Das passiert am 25. März in Neukirchen-Vluyn
Sie gehört zu den Initiatorinnen der Kampagne „Herz für die Ukraine“ und war gleich dafür, die eigentlich als interne Betriebsfeier geplante Veranstaltung am 25. März, 14 Uhr, in der Viva Event- und Freizeithalle, Wilhelm-Reuter-Allee 11, für die Solidarität mit der Ukraine zu nutzen.
Dort wird es unter anderem um die Themen Flucht und Einwanderung gehen, auch bei einer Diskussion (15 Uhr), die diesen Titel trägt: „Ukraine-Geflüchtete 2022 – weiblicher, jünger und Sehnsucht zur schnellen Rückkehr?“. Mit dabei sind neben Awo-Vertretern auch Guido Lohmann (Initiativkreis Moers) und Vertreter der Seebrücke Moers.