Die Verhandlungen haben lange genug gedauert. Aber die Nachricht vom Verkauf des Finanzamtgrundstücks ist eine gute Nachricht für die Stadt Moers.

Endlich, möchte man sagen, endlich ist dieser Deal geschafft und das ehemalige Finanzamt verkauft. Nachdem das Land die Stadt Moers vor mehr als zwei Jahren mit der überraschenden Verlagerung der Behörde düpiert hatte, ist die Nachricht vom Verkauf des Grundstücks eine gute Nachricht für die Grafenstadt. Nun können Investor und Stadt die Planungen, die es in grober Form ja auch schon seit einem Jahr gibt, angehen und realisieren. Die Perspektive für das Innenstadt-Areal wird konkreter. Und die Idee, dort einen Mix aus Gewerbe und Wohnungen zu schaffen, ist eine gute Perspektive – nicht zuletzt für die Belebung der gebeutelten City. Die weitere Planungen sollten sich auch auf die vom Verkehr stark belastete Unterwallstraße beziehen, damit das neue Quartier und das Rathaus weniger von der Neumarktseite getrennt werden.

Bei aller Freude bleibt in Erinnerung, dass der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes als Grundstückseigentümer ein Jahr lang bei jeder Frage nach dem Stand der Dinge nur herumgedruckst hat. Sicher, Verkaufsverhandlungen führt man nicht öffentlich. Aber es ging hier nicht um um den Neubau eines Einfamilienhäuschen, sondern um die Zukunft eines zentralen Innenstadt-Areals. Da wäre mehr Verständnis für das öffentliche Interesse angebracht gewesen. Auch der neue Eigentümer, der Projektentwickler bema, zeigt sich bei der Verkündung des Grundstücksverkaufs seltsam zurückhaltend. Eine Mitteilung, in der die Selbstdarstellung von bema und BLB fast so viel Platz einnimmt wie die eigentliche – dürre – Nachricht zum Geschäftsabschluss, ist angesichts dessen Bedeutung kaum angemessen.

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