Moers. Der evangelische Kirchenkreis Moers spendet 18.000 Euro an soziale Organisationen in Afrika, die Corona an ihrer Arbeit hindert. Die Not ist groß.
18.000 Euro stellt der Kirchenkreis Moers zur Verfügung, um die partnerschaftlich verbundene presbyterianische Kirche in Ruanda und den koptischen Schwesternorden „Daughters of Saint Mary“ in Ägypten zu unterstützen. Beide lindern akute Not, arbeiten aber auch an Projekten, die nachhaltig die Menschen vor Ort unterstützen.
„Durch Covid-19 kamen sie in große Not und benötigen Unterstützung, um ihre soziale Arbeit leisten zu können“, sagt Wolfram Syben, Superintendent des Kirchenkreises Moers in einer Mitteilung. „Es war uns ein großes Anliegen, zu helfen.“ Aus dem zweitgrößten Müllgebiet Kairos in Ägypten, Ezbet el Nakhl, schreibt die Oberin Sr. Maria: „Viele Menschen haben wir im letzten Jahr durch Covid-19 verloren, die wir sehr vermissen. Es ist eine schwierige Zeit und viele Menschen sind sehr krank geworden.“
Die Schwestern organisieren eine Armenspeisung
Dort haben die Schwestern unter anderem eine Schule, ein Gesundheitszentrum und eine Einrichtung für Menschen mit Behinderungen aufgebaut. Darüber hinaus leisten sie eine Vielzahl sozialer Arbeiten und Beratungen. In Beni Suef, 120 Kilometer südlich von Kairo, arbeiten die Schwestern zum Beispiel in der Dorfentwicklung, unterhalten mehrere Kindergärten und Schulen. Zudem organisieren sie eine Armenspeisung. Bis zu 200 notleidende Familien, erhalten laut Mitteilung monatlich ein Paket mit Grundnahrungsmitteln.
Dietmar Boos, Vorsitzender des Entwicklungshilfeausschusses im Kirchenkreis Moers, hält steten Kontakt mit den Schwestern: „Die Hilfe aus dem Kirchenkreis ist mit großer Dankbarkeit angenommen worden“.
Im ruandischen Kirchenkreis Kigali ist die Situation fatal
Auch im ruandischen Kirchenkreis Kigali ist die Situation fatal, berichtet Christian Berges, Vorsitzender des Ruanda-Ausschusses im Kirchenkreis Moers. „Die Situation dort verschlechtert sich gerade Tag für Tag, die Zahl der Fälle nimmt drastisch zu.“ Die bisherigen strengen und lang andauernden Lockdowns haben viele Familien in den wirtschaftlichen Ruin getrieben, erklärt Berges. Weil die Schulen geschlossen waren und die Schulspeisungen entfielen, hätten viele Kinder weniger zu essen gehabt.
Zusammenkünfte – auch in Gottesdiensten – seien seit Langem verboten. Damit entfielen auch die Kollekten, über die soziale Projekte wie die Nahrungsmittelvergabe an Ärmere und Gehälter von Seelsorgerinnen und Seelsorgern finanziert werden. Kredite, die aufgenommen wurden, um nachhaltige Projekte aufzubauen, können nicht zurückgezahlt werden, erzählt Berges, der ebenfalls in permanentem Austausch mit den Partnern ist. „Jetzt droht ein weiterer Lockdown. Die Solidarität vom Niederrhein ist äußerst hilfreich.“