Jan Dieren hat nicht nur vom Bundestrend der SPD profitiert, meint Matthias Alfringhaus von der NRZ in seinem Kommentar.

Jan Dieren ist gerade einmal 30 Jahre alt. Dennoch bedeutet der Einzug in den Deutschen Bundestag für ihn bereits die Rückkehr auf die bundespolitische Bühne, schließlich war er bis vor einem Jahr stellvertretender Vorsitzender der SPD-Nachwuchsorganisation Jusos. Der Sitz im Moerser Rat und der Vorsitz des lokalen Sozialausschusses sind also nicht mehr als eine Durchgangsstation.

Dieren hat nicht nur den Wahlkreis für die SPD zurückgewonnen, er hat den Genossinnen und Genossen am linken Niederrhein Mut und Zielstrebigkeit zurückgegeben. Und: Seine Themen waren vom Beginn der Kampagne im vergangenen Dezember bis zum Wahltag immer gleich, vom bezahlbaren Wohnraum bis zur betrieblichen Mitbestimmung.

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Glückwünsche an Jan Dieren (l.): Frank Lehmann, Ibrahim Yetim und Dr. Jürgen Schmude.
Von Sonja Volkmann, PhilippOrtmann und Matthias Alfringhaus

Heute nennt man das ein Narrativ: Er hat – fast gebetsmühlenartig – vermittelt, dass seine Lösungen genau zu den drängendsten Problemen unserer Zeit passen. Natürlich ist ihm auch der Bundestrend zu Hilfe gekommen.

Genau dieser Trend hat es Kerstin Radomski schwer gemacht. Die Siegerin von 2017 ist diesmal nur zweite Kraft. Laschets holpriger Wahlkampf und das „Weiter-so-Motto“ ihrer Christdemokraten haben ihr das schlechte Wahlergebnis beschert.