Kamp-Lintfort. Was kommt nach der Schule – Studium, Ausbildung oder doch eine Auszeit? Orientierungshilfen lieferte der Hochschultag in Kamp-Lintfort.

Max (17) weiß schon ziemlich genau, wo seine Reise nach der Schule hingehen soll: Er plant, nach dem Abitur International Business Administration an der Hochschule Rhein-Waal zu studieren. Auf der Website der Hochschule hat er sich vorab informiert, jetzt will er konkret wissen, wie das mit der Studienbewerbung funktioniert. Eine von vielen Fragen, auf die es beim 10. Hochschultag der Unesco-Schule und des Georg-Forster-Gymnasium kompetente Antworten gab.

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Drei Jahre hatten die Schulen coronabedingt auf das Angebot verzichten müssen, am Donnerstag informierten sieben Hochschulen aus der Region, darunter auch Fontys aus Venlo, sowie die Industrie- und Handelskammer und die Agentur für Arbeit über Studien- und Ausbildungsangebote. „Es geht uns darum, den Schülerinnen und Schülern niederschwellige Orientierungshilfen anzubieten“, formuliert Koordinatorin Almut Grobenstieg das Anliegen der beiden Schulen.

Nachfrage nach dualen Studiengängen steigt

Etwa zwei Drittel der Unesco-Abiturienten entschieden sich derzeit nach der Schule für einen Studiengang, schätzt Grobenstieg. Auch am Forster-Gymnasium wähle die große Mehrheit den Besuch einer Hochschule, sagt Marc Glorius, Lehrer am Forster-Gymnasium. In den letzten Jahren sei aber auch die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen oder einem dualen Studium deutlich gestiegen.

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Wie es für die Schülerinnen und Schüler nach der Schule weitergehen kann, ziehe sich thematisch ab der 8. Klasse kontinuierlich durch den Schulalltag, so Glorius. Dazu gehörten früh Potenzialanalysen, Berufspraktika aber auch eine regelmäßige Sprechstunde der Agentur für Arbeit in der Schule. Glorius: „Das ist ein Konzept, wo jeder, der will, nicht allein gelassen wird.“

Annette Bradley ist Studienberaterin an der Hochschule Rhein-Waal. Was die Schülerinnen und Schüler von ihr wissen wollen, sei sehr verschieden, so Bradley: „Manche wollen nur wissen, was man überhaupt bei uns studieren kann, andere brauchen bereits ganz spezielle Informationen.“

Psychologie und Medizin gefragt

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Auch Psychologiestudent Luan Wockenfuß, der am Stand der Uni Duisburg-Essen bei der Beratung hilft, hat diese Erfahrung gemacht: „Wir haben eine große Auswahl an Studienfächern, das erschlägt erst einmal viele.“ Besonders nachgefragt seien zumeist die Fächer Psychologie, Medizin oder Informationen über Lehramtsstudiengänge.

Das Rundum-Paket bietet die Agentur für Arbeit: „Wir beraten in alle Richtungen, die es gibt“, sagt Stefanie Wiedwald. Dazu gehöre genauso die Studienwahl, aber auch Ausbildungsplätze oder Möglichkeiten, die Zeit zwischen Schule und Beruf zu überbrücken, etwa mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr. Auch sie hat festgestellt, dass Abiturienten sich zunehmend wieder – zunächst – für eine Ausbildung entscheiden.

Für Sophie (17) und und Luca Marie (17) vom Georg-Forster-Gymnasium ist das aktuell keine Option. Sophie plant in Richtung Jura oder Wirtschaftsrecht, Luca Marie interessiert sich für ein Psychologie-Studium. Den Hochschultag finden beide „eine gute Idee“. Das sagt auch Max: „Es ist eine tolle Möglichkeit, viel besser als in irgendeiner Telefon-Hotline zu landen oder vorbeifahren zu müssen.“ Und falls International Business Administration doch nichts für ihn sein sollte, hat er einen Plan B – Lehrer werden.