Neukirchen-Vluyn. In der Verwaltung fehlt Personal, um eine 100-prozentige Landesförderung für die umweltverträgliche Gestaltung von Schulhöfen zu beantragen.
In der Stadtverwaltung fehlen die personellen Kapazitäten, um eine Landesförderung für die klimagerechte Umgestaltung von Schulhöfen anzuzapfen. Das wird aus der Mitteilungsvorlage deutlich, die sich mit dem Förderprojekt „Coole Schulhöfe“ befasst und im kommenden Ausschuss für Soziales, Bildung, Kultur und Sport am Mittwoch, 24. November, erneut auf der Tagesordnung steht.
Im Februar dieses Jahres hatte die Politik die Verwaltung beauftragt, die Schulen nach ihrem Willen zu fragen, die Schulhöfe umweltverträglich umzugestalten, gemeinsam geeignete Maßnahmen zu entwickeln und schließlich bis Herbst dieses Jahres einen Förderantrag für den Baustein „Coole Schulhöfe“ aus dem Sonderprogramm „Klimaresilienz in Kommunen“ zu stellen. Für jeden Schulhof wäre eine 100-prozentige Förderung mit einer Zuwendung von maximal 100.000 Euro und wenigstens 50.000 Euro möglich gewesen.
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Mit diesem Geld können Maßnahmen zur Entsiegelung von Schulhöfen, das Anlegen eines Schulgartens, eines Biotops oder eines grünen Klassenzimmers sowie unter anderem Baum- und Strauchpflanzungen oder Schattenspender finanziert werden. Und die Resonanz bei den Schulen war groß, viele lieferten Listen mit Umgestaltungsvorschlägen. Diese allein reichten aber nicht für einen Förderantrag aus, schreibt die Stadt und macht weiter deutlich, dass eine fristgerechte Einreichung bis Ende dieses Jahres nicht mehr möglich ist.
Auch im Falle einer Neuauflage der Landesförderung macht die Verwaltung wenig Hoffnung auf eine erfolgreiche Projektbegleitung. Dafür gebe es im Hoch- und Tiefbauamt derzeit keine zeitlichen Ressourcen, schreibt die Stadt, die gleichzeitig verspricht, einzelne Gestaltungsvorschläge der Schulen in die Maßnahmenplanung des Hochbauamtes aufzunehmen und „entsprechend der jährlich neufestzulegenden Aufgabenabwicklung“ zu bearbeiten.
Dass die Stadt derzeit kein Personal für die Antragstellung von Landesförderung zur Verfügung hat, war bereits im Bauausschuss vergangene Woche ein Thema. Unter anderem ist die Liste der nicht durchgeführten Beschlüsse mittlerweile auf acht Seiten angewachsen. Vor dem Hintergrund sagte der Fraktionschef der Grünen, Thomas Wagener, im Gespräch mit der Redaktion, dass man schnell darüber sprechen müsse, was zukünftig überhaupt noch möglich sei. „Da müssen wir uns jetzt auch einmal ehrlich machen“, so Wagener. Das sei man schließlich auch den engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung schuldig.