Kamp-Lintfort. Die Weichen kann man nicht früh genug stellen: Am Montag war in Kamp-Lintfort Besuch aus Gelsenkirchen da, einer der großen IGA-Standorte 2027.
Es ist ja noch ein bisschen hin bis 2027. Mit der Internationalen Gartenausstellung in der Metropole Ruhr ist noch längst nicht alles in trockenen Tüchern, und Kamp-Lintfort wird definitiv nicht zu den großen Spielern der Schau werden. Aber wo Kamp-Lintfort gartenmäßig gerade so in Schwung ist, kann man ja Beteiligte schon mal einladen in den ehemaligen Zechenpark und zeigen, was hier gerade ist und was wird.
Wohnen im Park
Denn damit will sich die ehemalige Bergbaustadt am Niederrhein an die Metropole Ruhr dranhängen. Passt auch prima, findet der Laga-Geschäftsführer und Kämmerer der Stadt, Martin Notthoff, der jüngst in den Beirat „Unsere Gärten“ der IGA berufen wurde: „Das Motto der IGA heißt ,Wie wollen wir morgen leben?’ Unsere Antwort: Im Park.“ Denn wo auf der Ausstellerachse derzeit Vereine und Verbände um die Gunst der Laga-Besucher buhlen, sollen nach der Schließung der Laga Ende Oktober zügig wieder Bagger anrollen und aus diesem Teil des ehemaligen Zechengeländes eine schicke Wohngegend mit dem gänzlich unbescheidenen Titel „Am Central Park“ machen.
Denn letztlich geht es bei den Schauen, egal, ob International, Bundes- oder Landesschau, um die Nachhaltigkeit und die Stadtentwicklung. Und ja, Stadtbaurat und technischer Dezernent der Stadt Gelsenkirchen, Christoph Heidenreich, der mit seinem sechsköpfigen IGA_Team vor Ort war, hat in Kamp-Lintfort das gefunden: „Wie man in kürzester Zeit eine Zeche entwickeln kann und aus einem einstmals geschlossenen ein offenes Gelände machen kann.“
Und dann spricht er nicht nur für sein „Nordstern“, das schon 1997 Standort der Bundesgartenschau war, sondern wohl für die meisten Reviere mit Industriehistorie: „Wir sind nicht mehr so verraucht. Wir haben viele schöne und grüne Ecken, die wir den Menschen zeigen möchten.“ Das gilt zunächst für die drei IGA-Bezahlstandorte in Gelsenkirchen, Dortmund und Duisburg. Aber 53 Kommunen drumherum, darunter eben auch Kamp-Lintfort, hoffen auf ein umfassendes touristisches Konzept für 2027 und natürlich auf die dazugehörigen Fördermittel. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“, erklärt Bürgermeister Christoph Landscheidt das prompte Interesse.
Für die drei „Großen“ der IGA jedenfalls stehen schon mal jeweils 8,33 Millionen Euro vom Land fest. Damit will Gelsenkirchen etwa Infrastruktur mit Wegen und Radwegen schaffen und vor allem einen legalen und schönen Zugang zum Wasser des Rhein-Herne-Kanals.
Auch Notthoff hätte schon eine Idee, was in 2027 mit Fördergeld so anzufangen wäre: „Bis dahin gibt es bestimmt neue Ansätze – auch im Gartenbau.“