Kamp-Lintfort. Stillstand ist Rückschritt, sagt Kamp-Lintforts Bürgermeister Christoph Landscheidt. Deshalb stellt die Stadt einen neuen Flächennutzungsplan auf.

Wie und wo wollen die Menschen in Kamp-Lintfort in den nächsten 20 Jahren wohnen? Welches und wie viel Gewerbe könnte sich wo neu ansiedeln und sollte es mehr Platz für Windenergie geben?

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Seit jeher bildet der Flächennutzungsplan (FNP) einer Stadt die Grundlage für viele stadtentwicklungspolitische Entscheidungen. Weil der Kamp-Lintforter FNP aus dem Jahre 1994 datiert und sich seitdem viele Rahmenbedingungen geändert haben, stellt Kamp-Lintfort nun einen neuen Flächennutzungsplan auf. Das beschloss der Stadtentwicklungsausschuss in seiner Sitzung am Dienstag einstimmig, der nötige Ratsbeschluss dürfte nur eine Formsache sein.

„Stillstand ist Rückschritt“, begründet Bürgermeister Christoph Landscheidt den Schritt. Nach dem erfolgreichen Stadtumbau der letzten Jahre gehe es nun darum, gemeinsam mit Politik und den Bürgerinnen und Bürgern Visionen und konkrete Pläne zu entwickeln, wie sich Kamp-Lintfort bis 2040 weiter entwickeln solle: „Das ist eine Mammutaufgabe, denn wir wollen damit die Weichen für eine nachhaltige, umweltgerechte und zukunftsfähige Stadtentwicklung stellen,“ so Landscheidt.

„Alles soll noch einmal neu auf den Prüfstand gestellt werden“, bekräftigte Planungsamtsleiterin Monika Fraling. Drei bis vier Jahre werde das Verfahren zur Neuaufstellung in Anspruch nehmen, schätzt die Stadtplanerin.

Bürger früh beteiligen

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Zunächst werde die Verwaltung einen gesamtheitlichen Überblick schaffen, konkretisierte Arne Gogol, stellvertretender Leiter im Planungsamt. Weitere nötige Arbeiten wie etwa eine Bevölkerungsprognose oder ein Umweltbericht würden dann durch externe Gutachten eingeholt, ein Fachbüro soll mit der Koordination beauftragt werden. Die erste Kostenschätzung seitens der Verwaltung beläuft sich auf rund 300.000 Euro.

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Schon früh sollen auch die Kamp-Lintforterinnen und Kamp-Lintforter eingebunden werden. Damit, so der Bürgermeister, habe die Stadt immer gute Erfahrungen gemacht. Er könne sich für eine Bürgerbeteiligung ein „Hybridformat“ mit digitaler Beteiligung vorstellen, so wie die Verwaltung es zuletzt bei der Bürgerinformation über das neue Baugebiet im Niersenbruch bereits erfolgreich praktiziert habe – „auch, um noch mal eine andere Klientel zu erreichen“, so Landscheidt.

Die Politik signalisierte volle Unterstützung für den Planungsprozess. Allerdings sollten alle Beteiligten darauf achten, dass dabei stets der Mensch im Mittelpunkt stehe, mahnte Bernhard Krebs (SPD).