Moers/Kamp-Lintfort/Neukirchen-Vluyn. In Moers wird zum EM-Spiel die Regenbogenfahne gehisst. Sie hängt bereits am Rathaus. In Neukirchen-Vluyn zeigt der Bürgermeister ebenso Flagge.

Vor dem Europameisterschaftsspiel Deutschland gegen Ungarn am Mittwochabend bekommt die UEFA mächtig Gegenwind. Nachdem diese mitgeteilt hatte, dass das Münchner Stadion nicht in Regenbogenfarben als Zeichen für Toleranz und Gleichstellung beleuchtet werden darf, wird es aus Protest landauf, landab bunt.

So hat der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link mitgeteilt, dass sowohl die Schauinsland-Arena als auch der Stadtwerketurm zum Spiel bunt angestrahlt werden sollen. In Neukirchen-Vluyn hat Bürgermeister Ralf Köpke am Mittwochnachmittag angekündigt, die Regenbogenfahne mit in den Rat zu nehmen und sich über Demokratie und Toleranz zu äußern.

Fraktionen wollen Regenbogenfahne hissen lassen

In Kamp-Lintfort sei seines Wissens keine Aktion rund um das Hissen der Regenbogenfahne geplant, heißt es mittags aus dem Büro des Beigeordneten Christoph Müllmann.

Dafür sollten aber später vor dem Moerser Rathaus Regenbogenfarben wehen. Vorab hatte das Bündnis (SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Grafschafter, Die Partei, Linke) sich dazu geäußert. „Aus aktuellem Anlass würde es die Kooperation sehr begrüßen, wenn die Stadt Moers am heutigen Tag während des EM-Fußballspiels Deutschland gegen Ungarn die Regenbogenflagge hissen würde“, heißt es in einer Mail des Bündnisses (SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Grafschafter, Die Partei, Linke).

Und weiter heißt es: „Zahlreiche deutsche Städte zeigen heute die Regenbogenfahne, um ein Zeichen gegen Homophobie, Transphobie und Diskriminierung zu setzen. Wir als Kooperation sind der Meinung, dass die Stadt Moers selbstverständlich Teil dieser Öffentlichkeit sein muss und ihre Unterstützung für sexuelle Vielfalt in Europa und der Welt deutlich demonstrieren muss.“

Eine Regenbogenfahne ist vorhanden

Bürgermeister Christoph Fleischhauer, der persönlich von der Symbolik überzeugt war, ließ im Hauptausschuss am Mittwoch zwar nicht offiziell abstimmen, er fing aber ein Stimmungsbild ein. „Fußball und Sportvereine in Moers wollen, dass wir dieses Signal setzen. Daher ist eine kommunale Befassung gegeben“, sagte Grünen-Fraktionschef Christopher Schmidtke. Die CDU-Fraktionsvorsitzende Julia Zupancic äußerte sich ähnlich: „Es ist ein wichtiges Zeichen, das wir genau heute setzen müssen, und absolut richtig, es schnell umzusetzen.“

Alle Fraktionen außer der AfD sprachen sich im Zuge der Meinungsabfrage am Ende dafür aus, nach dem Ausschuss die Regenbogenflagge zu hissen. Kurze Zeit später hing sie vor dem Rathaus.

Das Bündnis der fünf Kooperationsfraktionen möchte darüber hinaus bewirken, dass die Regenbogenfahne stets am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie, und zum Christopher Street Day am 28. Juni gehisst wird, „bis die Diskriminierung von Homosexuellen und Transgender beseitigt ist“, wie es in dem Antrag heißt. (mit gag und pws)